Landkreis Neumarkt hat Corona gut im Griff

11.6.2020, 13:34 Uhr
Landkreis Neumarkt hat Corona gut im Griff

© Foto: Wolfgang Fellner

Recherchen der Neumarkter Nachrichten zufolge schneidet dabei der Neumarkter Landkreis am besten ab: Seit elf Tagen gibt es dort keine neuen Infektionen mehr zu vermelden. "Gott sei Dank haben wir scheinbar die stabilste Situation", kommentiert Kreissprecher Michael Gottschalk die Lage.

Eine 52 Jahre alte Frau war die erste Bürgerin, bei der am 10. März im Landkreis Neumarkt Corona festgestellt worden ist. Seitdem haben Landratsamt und Gesundheitsbehörden 397 Fälle registriert (Stand Mittwoch). 13 Patienten sind noch nicht genesen oder befinden sich noch in Quarantäne.

19 Männer und Frauen haben die Corona-Erkrankung nicht überlebt. Nach Angaben von Michael Gottschalk lag das Durchschnittsalter der Todesopfer bei über 80 Jahre. Einziger "Hotspot" war ein Seniorenheim in Parsberg, wo Mitte April eine Infektionswelle entstanden ist. Dabei steckten sich über 20 Heimbewohner und einige Pflegekräfte mit Covid-19 an. Mehrere der Senioren überlebten die Erkrankung nicht.

"Vernünftiges Verhalten"

Dass nun erst einmal die große Ansteckungswelle abgeebbt ist, belegt nach Ansicht des Landkreis-Sprechers das "sehr disziplinierte Verhalten der Bevölkerung". Der Trend sei auch der Lohn des "konsequenten Handelns" des Neumarkter Gesundheitsamtes, das praktisch rund um die Uhr auch an den Wochenenden gearbeitet habe. Die Behörde war auch eine von zwei Teststationen im Landkreis. Dort wurden im Tagesdurchschnitt bei Corona-Verdächtigen etwa 20 Abstriche gemacht.

Immenses Pensum getestet

Auf Veranlassung von niedergelassenen Ärzten wurden auch Patienten in der Kleinen Jurahalle getestet. Auf durchschnittlich 70 Proben pro Woche brachten es dort die Teams. Eine weitere Zahl dokumentiert das immense Pensum des Gesundheitsamtes: 1215 Kontaktpersonen "erster Ordnung" wurden registriert, Menschen, die sich 14 Tage lang in Quarantäne begeben und täglich Auskunft über ihr Befinden geben mussten.

Für eine generelle Corona-Entwarnung ist es nach Einschätzung von Michael Gottschalk vom Landratsamt noch viel zu früh: "Auch weiterhin ist viel Disziplin von jedem Einzelnen gefragt."

Drei Monate nach Beginn der Corona-Pandemie zeichnet sich auch im Rest des Regierungsbezirks Oberpfalz eine Entwicklung ab, die verhalten optimistisch stimmt: Die Zahl der neuen Infektionsfälle ist bereits seit einigen Wochen auf einem insgesamt niedrigen Niveau. Auch im ehemals stark betroffenen Landkreis Tirschenreuth hat sich die Lage beruhigt: Nach zwölf Tagen ohne Neuinfektion hatte die Gebietskörperschaft am Montag erstmals wieder einen einzigen Fall zu verzeichnen.

Von jedem ist weiter Disziplin gefragt

"Die Entwicklung der Infektionszahlen ist insgesamt gesehen erfreulich. Man kann durchaus sagen: Die Lage in der Oberpfalz hat sich — Gott sei Dank — größtenteils beruhigt", betont Regierungspräsident Axel Bartelt. "Einen ganz entscheidenden Teil zur Entspannung der Situation beigetragen haben die Oberpfälzerinnen und Oberpfälzer, die sich in der ganz überwiegenden Mehrheit an die nach wie vor geltenden und wichtigen Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen halten."

Trotz der langsamen Rückkehr zu einer neuen Normalität, in der Mund-Nasen-Schutz und Abstand halten schon zum Alltag gehören, gelte es jedoch weiterhin, wachsam zu bleiben. "Der Blick auf die Zahlen zum Infektionsgeschehen in der Oberpfalz und Bayern darf nicht dazu führen, dass wir leichtsinnig und unvorsichtig werden. Die Pandemie ist keineswegs vorbei", so der Regierungspräsident.


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