Landkreis Neumarkt: Schüler stehen an für den Schnelltest

28.2.2021, 14:09 Uhr
Landkreis Neumarkt: Schüler stehen an für den Schnelltest

Die Helfer vom Technischen Hilfswerk Neumarkt hatten noch gar nicht alles fertig aufgebaut, es war 15 Minuten vor 13 Uhr, da standen oder saßen die ersten schon vor dem Tor zum Willibald-Gluck-Gymnasium an, um sich auf Corona testen zu lassen. Als die beiden Transporter vom Schulhof gerollt waren und die Pylonen richtig standen, konnte es pünktlich um 13 Uhr losgehen.

"Ich will, ich will, ich will", sagte eine junge Mutter, die mit ihrem Sohn gekommen war. Sie kenne die einschlägigen Kommentare aus dem Internet, wo viele quengelten und mehr Freiheiten auch in Zeiten der Pandemie für sich einforderten.

Test ist unbedingt "sinnvoll"

Das werde nur gehen, wenn man das Virus eindämme und deswegen sei sie mit ihrem Buben da: Damit sie erfahre, dass alles gut sei bei ihm. Der Test sei unbedingt "sinnvoll".

Nicht anders sah das ein 18-Jähriger. "Ich habe meine Einverständniserklärung selbst unterschrieben", sagte er und lachte hinter seiner FFP2-Maske. Der Grund für den Test? "Mein Vater zählt zur Risikogruppe und so erfahre ich, ob ich ihm aus dem Weg gehen muss oder nicht, wenn ich nicht infiziert bin", sagte er. Das sei doch selbstverständlich.

Freiwillig ist okay

Kinder seien nun wahrlich keine Pandemie-Treiber, sagte ein Vater, der sich mit seiner kleinen Tochter in der Sonne wärmte. Trotzdem sei es besser, sich testen zu lassen, zumal das freiwillig sei. Dann wisse man eben Bescheid.

Das wollten auch viele andere Eltern, die mit ihren Kindern kamen, oder Schüler und Jugendliche, die sich in die Schlange im Schulhof einreihten. Ein Blick in die Aula selbst, in der Christoph Willibald Gluck mit unbewegter Miene von seinem Sockel aus das Geschehen unter sich verfolgte, war nicht möglich, da der Zugang gesperrt war. Hier nahmen die Helfer vom BRK die Tests vor.

Möglichst regelmäßig

Zum Testen eingeladen hatte das Landratsamt Neumarkt. Da die Schulen im Landkreis schrittweise zum Präsenzunterricht übergingen und Kinder wieder in Kindertagesstätten und Kindergärten betreut werden, sei dies trotz der aktuell sinkenden Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus "sehr wichtig, um den Unterrichtsbetrieb sowie das Betreuungsangebot für die Kleinsten aufrechterhalten zu können".


Die aktuellen Corona-Zahlen aus dem Landkreis Neumarkt


Neben dem Einhalten der AHAL-Regeln sei ein weiterer Punkt eine möglichst regelmäßige Testung an Schulen, Kindertagesstätten und Kindergärten.

Zweiter Termin am 6. März

Deshalb sollten alle Schüler sowie Kinder, die Kindertagesstätten oder Kindergärten besuchen, getestet werden. Möglich war dies am Samstag in Berching, Freystadt, Lauterhofen, Neumarkt und Parsberg. Wer vergangenen Samstag nicht konnte, hat am Samstag, 6. März, von 13 bis 17 Uhr eine weitere Möglichkeit.

Für Familien, denen eine Testung an den beiden Terminen nicht möglich sei, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes, stehe auch das Testzentrum an der Jurahalle zur Verfügung; Termine unter: www.etermin.net/CoronaTestzentrum-RKT

Gleich im Anschluss an die Testung gäbe es sowohl eine Bestätigung als auch ein Ergebnis.

Datenschutz im Blick

Auch in der Gemeinde Lauterhofen wurde getestet, am vergangenen Samstag konnten Eltern und Kinder in der Grundschule erfahren, ob eine Infektion vorliegt. Ein weiterer Termin ist auch dort am 6. März geplant, noch einmal von 13 bis 17 Uhr.

Vor Ort in Lauterhofen wurde eine Berichterstattung freundlich, aber bestimmt verweigert. Mit Hinblick auf den Datenschutz sei die Herausgabe von Informationen direkt am Test-Standort nicht möglich beziehungsweise nicht gewünscht, hieß es.

Zulauf steigerte sich

Alle Informationen und auch eventuelles Fotomaterial werde am Ende der Testung an das Landratsamt Neumarkt zurückgespielt. Zu beobachten war allerdings, dass der Zulauf zu Beginn noch verhalten war, über den Nachmittag hinweg jedoch stetig zunahm. Leider wollte sich vor Ort auch von den Familien niemand äußern.

In Freystadt haben ebenfalls die Auf die Frage, wie der Corona-Schnelltest war, überlagt der achtjährige Valentin kurz: "Nicht schlimm. Ein bisschen gekitzelt hat es in der Nase".

In Freystadt haben viele Schülerinnen und Schüler von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich testen zu lassen. Die Schnelltest-Station hat das Landratsamt zusammen mit dem Bayerischen Roten Kreuz, das die Ortstermine praktisch umgesetzt hat, eingerichtet.

 

Als Testpersonen waren Kindergartenkinder und Schüler aller Schularten eingeladen, sich einem Schnelltest zu unterziehen. Man hatte eine leichtere Testvariante gewählt, bei der ein Teststäbchen lediglich drei Zentimeter zur Sekretgewinnung in die Nase eingeführt worden ist.

https://compass.pressekompass.net/compasses/nordbayern/trauen-sie-sich-zu-einen-coronaschnellte-s22rLh

Die Testpersonen konnten in einem separaten Raum auf das Testergebnis warten. Innerhalb von 15 Minuten erhielten sie es und konnten wieder gehen.

Wasserwacht half mit

In Freystadt waren unter anderem einige Mitglieder der örtlichen Wasserwacht bei der Organisation der Veranstaltung mit von der Partie. 90 Probanden ließen sich hier testen. Die Aktion wird wiederholt am kommenden Samstag, 6. März, an den gleichen Orten, wieder jeweils von 13 bis 17 Uhr für die gleiche Zielgruppe. Der Test ist kostenlos.

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