Landwirte sehen Förderprogramm sehr skeptisch

1.2.2020, 17:27 Uhr

Mit der sollen die Auswirkungen und Folgen aus der drohenden Verschärfung der Düngeverordnung für die Landwirte abgemildert werden.

Das Förderprogramm löste bei allen von den NN Befragten Kopfschütteln, sogar Wut und Ärger aus. So sagte Kreis-Bauernobmann Michael Gruber: "Wir Bauern sollen jetzt auf Kosten der Steuerzahler mit einer Art Schweigegeld ruhig gestellt werden. Hier steht nicht mehr eine ausgewogene Sachpolitik im Vordergrund, mit der so genannten Bauernmilliarde lenkt die Bundesregierung nur von Missständen ab, die sie selbst mit ihrer Politik verursacht hat." Man fordere weiter nachvollziehbare Messstellen, eine bedarfsgerechte Düngung und die Möglichkeit, organische Nährstoffe in der Zwischenfrucht ausbringen zu können.

Auch nach Ansicht des Waldbauernvorsitzenden Martin Schmid löst das Geld nicht die Grundproblematik. "Keiner von uns kann es sich leisten, dass Gülle in das Trinkwasser gelangt, aber mit den zu erwartenden gesetzlichen Vorgaben, ist das nur schwer umsetzbar", erklärte er.

Mit den geplanten Finanzhilfen setze die Bundesregierung nicht nur ein falsches Signal, sondern sie beleidige auch den Bauernstand: "Denn jetzt wird das Geschrei in der Bevölkerung wieder losgehen, dass den Landwirten das Geld hinterhergeworfen wird." Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck äußerte die Befürchtung, dass es bei einer weiteren Verschärfung der Düngeverordnung zu einem massiven Höfesterben kommen könnte. Wenn es zu der Finanzspritze komme, dann werde es in der Öffentlichkeit bald wieder heißen, die Bauern seien käuflich.

Neues Bürokratie-Monster?

Auch bei den Dorfbäuerinnen, wir sprachen mit drei, stieß das Vorhaben der Bundesregierung auf so gut wie gar keine Gegenliebe. "Im Grundsatz ist es zwar gut, wenn sich das Kabinett damit beschäftigt", hieß es, aber Geld sei keine Lösung. Eine Milliarde höre sich zwar im ersten Moment nach viel an, aber auf den Höfen komme davon vermutlich nicht viel an. Zum anderen würde vermutlich wieder ein Bürokratie-Monster aufgebaut.

Eine Dorfbäuerin fasste zusammen: "Wir Landwirte arbeiten schon heute mit großer Verantwortung für die Umwelt. Wir brauchen deswegen diesen Krampf mit der Düngeverordnung nicht und schon gar nicht das angekündigte Geld." Das sei nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein.

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