"Lasst die Bienen einfach in Ruhe"

11.4.2019, 10:30 Uhr

© Alfons Greiner

In sandigen Böden, wie im Raum Neumarkt, nistet die Frühlings-Sandbiene, auch in vielen Gärten. Alfons Greiner vom Bund Naturschutz fordert dazu auf, die Nistlöcher in Ruhe zu lassen und auf Ameisengift zu verzichten.

Wer in Neumarkt einen Garten hat, sah in den letzten Tagen hunderte, ja tausende Bienen dicht über dem Boden schwirren. Im Neumarkter Raum sind sandige Böden weit verbreitet, der Lebensraum der Frühlings-Seidenbiene, auch Weiden-Seidenbiene (Colletes cunicularius) genannt. Sie gräbt ihre Nester in horizontalen bis leicht schrägen und meist nicht oder kaum bewachsenen sandigen Boden.

Neben der geeigneten Niststruktur mit offenen Böden braucht es eine weitere Voraussetzung für das Vorkommen dieser hochspezialisierten Seidenbienenart und das sind blühende Weiden in erreichbarer Entfernung. Somit sind Salix-Arten die Grundlage für den Erhalt der Weiden-Seidenbiene. Früher galt es als Frevel, Weidenblüten (Palmkätzchen) im Frühjahr abzuschneiden. Leider werden heute blühende Weidenbüsche nicht mehr geschont, sondern rigoros abgeschnitten und abgerupft. Deshalb wäre es dringend nötig, die Nahrungsgrundlage dieser Seidenbienenart besser zu schützen.

Hinzu kommt noch eine weitere Gefährdung dieser hier noch heimischen Art: der Hobby-Gärtner mit seinem Gift. Sobald im Frühjahr diese Seidenbiene die ersten Brut-Löcher für ihren Nachwuchs gegraben hat, wird Ameisengift um diese Bruthöhlen gestreut, um das "Ungeziefer" in Schach zu halten. Deshalb die dringende Bitte von Alfons Greiner vom BN "Bitte die Bienen in Ruhe lassen und auf das Gift verzichten. Wir sollten froh sein, dass diese seltene Biene bei uns noch vorkommt."

nn

 

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