Lupburger Kunst-Korallen retten Biotope in der Karibik

15.7.2018, 08:27 Uhr
Lupburger Kunst-Korallen retten Biotope  in der Karibik

© Secore International/Vincent Lavigne

Weltweit sterben Korallen als Folge steigender Meerestemperaturen, Wasserverschmutzung und Plastikmüll. Die Konsequenzen dieser ökologischen Katastrophe sind dramatisch: Der Artenreichtum im Meer ist gefährdet, da Korallenbänke Lebensraum für eine Vielzahl von weiteren Tierarten bieten, und Küsten verlieren wichtige Schutzbarrieren vor großen Wellen und Erosion.

Eine Gegenmaßnahme ist das "Wiederaufforsten" der gefährdeten Korallenriffe durch spezielle Besiedlungsstrukturen für Korallenlarven. Diese künstlichen Korallenstücke werden in komplexem, bionischen Design von Boston Ceramics, einem Unternehmen der FIT Additive Manufacturing Group, mit additiven Fertigungsverfahren aus Keramik hergestellt.

Nach jahrelanger Forschung zur Rettung bedrohter Korallenbestände wurde unter der Federführung von Secore International Inc., einem Spezialisten für den Schutz und die Wiederherstellung von Korallenriffen, im Rahmen des Global Coral Restoration Project eine neue Generation von additiv gefertigten Keramikkörpern entwickelt. Hergestellt werden die künstlichen Korallen von Boston Ceramics durch additive Fertigung, wie der industrielle 3D-Druck richtiger heißt.

Lupburger Kunst-Korallen retten Biotope  in der Karibik

© dpa

Die sternförmigen Bausteine haben einen Durchmesser von etwa zehn Zentimetern und werden zur Korallenblüte im Meer versenkt. Durch ihre unregelmäßige Formgebung verkeilen sich die Elemente leicht in den Korallenbänken und stabilisieren das Riff. Ihre bionisch inspirierte Gestalt bietet einen perfekten Lebensraum für Korallenlarven und für unzählige weitere riffbewohnende Tierarten.

"Wir sind extrem stolz, dass wir bei diesem Projekt von Secore International mitwirken", erklärt Carl Fruth, Gründer und Vorstandsvorsitzender der FIT Additive Manufacturing Group. "Die künstlichen Korallenäste sind eine großartige Anwendung für Keramik aus Schichtbau, und wenn die Aktion wie geplant verläuft, ist der Nutzen für das Ökosystem Korallenriff und generell für die Weltmeere einfach fantastisch. So klein die einzelnen Teile auch sind, jedes ist bionisch komplex und herstellungstechnisch eine eigene Meisterleistung. Und durch die additive Technologie sind auch solche filigranen Formen in Masse herstellbar."

Einsatz auf den Bahamas

Erste Feldversuche zum "Aussäen" der additiv gefertigten Korallenstücke laufen zur Zeit vor den Küsten von Curaçao, den Bahamas, Mexiko und Guam. Wenn die Tests erfolgreich verlaufen, wird das Global Coral Restoration Project, das Secore gemeinsam mit der California Academy of Sciences und der Nature Conservancy ins Leben gerufen hat, bis zum Jahr 2021 eine Million dieser Keramikobjekte an den am stärksten bedrohten Riffen der Welt ausbringen.

Über die FIT Additive Manufacturing Group: Gegründet 1995, ist die FIT Additive Manufacturing Group in den Geschäftsbereichen Rapid Prototyping und Additive Design and Manufacturing ("ADM") tätig. Der Umsatz 2017 lag bei 25,4 Millionen Euro.

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