Ferienschulen in Neumarkt

Lust auf Nachhilfe in den Ferien hält sich Grenzen

3.8.2021, 06:00 Uhr
Lieber raus Urlaub in der Ferne als Nachhilfe daheim: Ein Mund- und Nasentschutz liegt im Unterricht auf einem Weltatlas.

© Matthias Balk, dpa Lieber raus Urlaub in der Ferne als Nachhilfe daheim: Ein Mund- und Nasentschutz liegt im Unterricht auf einem Weltatlas.

In der ersten und in der letzten Ferienwoche können Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen sie ihre Corona-Lücken schließen. "Insgesamt bieten wir 94 Kurse à 90 Minuten an", sagt Sabine Söllner-Gsell, die Direktorin der Knabenrealschule.

Im Angebot sind sämtliche Fächer aus den Abschlussprüfungen gefordert sind: Englisch, Deutsch, Mathematik und die Fächer Werken, Betriebswirtschaft und Rechnungswesen, Französisch und Physik. Dazu kommen Kurse in Informationstechnologie, Bewerbung, Soziales Lernen und Miteinander, ein pädagogisch-orientierter MINT-Workshop und Erlebnispädagogik.

Anfang Juni hatte das bayerische Kultusministerium alle Schulen im Freistaat aufgefordert, Ferienkurse für Schüler mit Förderbedarf einzurichten. „Zielvorstellung ist es, dass an jeder Schule am Beginn oder am Ende der Sommerferien in mindestens zwei Kernfächern Ferienkurse im Umfang von jeweils einer Woche angeboten werden. Die Durchführung kann auch blockweise erfolgen“, so das Ministerium. Wie diese Kurse aussehen, überließ München den einzelnen Schulen.

Bunter Mix

Die beiden Realschulen setzen auf einen bunten Mix. "Sowohl Lehrkräfte, Schulsozialpädagogin, Schulpsychologin, Schüler-Tutoren der MRS und der KRS und Externe wie Studenten und Aushilfslehrkräfte halten diese Kurse", sagt Söllner-Gsell.

Die Nachfrage allerdings hält sich in Grenzen. 33 Schüler der KRS hatten sich vergangene Woche verbindlich angemeldet. Die meisten von ihnen gegen in die 6. und 8. Jahrgangsstufe. Aus den 7. Klassen gab es fast keine Resonanz.

Auch am deutlich größeren Ostendorfer-Gymnasium wollen nur wenige Schülerinnen und Schüler in den Ferien die Schulbank drücken. "Go OG", heißt das Angebot. Es startet in der Woche vor beginn des neuen Schuljahres. "Jetzt sollen die Schüler erst einmal in die Ferien", sagt OG-Chef Karlheinz Dölle.

"Go OG" setzt auf das Tutorensystem des Ostendorfers. Schülerinnen und Schüler der 10., 11. und 12. Jahrgangsstufen bringen den Jüngeren den Stoff in Deutsch, Mathe und Englisch näher. Der Unterricht findet eins zu eins statt. Die Zahl der Stunden haben die Eltern individuell gebucht. Insgesamt sind es 600 Stunden. Einige Schüler kommen vier Stunden, andere bis zu 15 Stunden.

Nur drei Anmeldungen

Besonders hart traf die unerwartete Anforderung die Grund- und Mittelschulen im Landkreis. Sie haben ein große Einzugsgebiet und oft nur wenige Schüler in den einzelnen Jahrgängen. Entsprechend gering fallen die Rückmeldungen aus.

In einer internen Nachricht einer Schule im Landkreis heißt es: "Wir haben sage und schreibe 3 (!) Anmeldungen für die Sommerferien." Dabei hatte die Schulleitung die Eltern aller förderbedürftigen Kinder aus den Jahrgangstufen 1 bis 6 persönlich angeschrieben. Folgerichtig gibt es dort keinen Brückenkurs. "Es ist aber wichtig, dass es ein Angebot in der Fläche gibt", sagt Schulrat Christoph Weigert.

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