Mann verschanzt sich mit Axt: SEK stürmt Wohnung

8.4.2016, 08:48 Uhr
Nach mehreren Stunden Nervenkrimi stürmte das SEK die Wohnung.

© NEWS5 / Pieknik Nach mehreren Stunden Nervenkrimi stürmte das SEK die Wohnung.

Gegen 20.25 Uhr am Donnerstagabend ging der Notruf ein. Ein Bewohner eines Mehrfamilienhauses am Stadtplatz in Furth im Wald alarmierte die Polizei, weil sein Nachbar gerade in der Wohnung nebenan randalierte. Wie ernst die Situation war, stellte sich heraus, als Polizeibeamte am Einsatzort eintrafen. Sie konnten den 51-jährigen Mann dabei beobachten, wie dieser mit einer Axt bewaffnet das Mobiliar seiner Wohnung zerstörte.

Den nach Polizeiangaben "erheblich alkoholisierten" 51-Jährigen schien die Anwesenheit der Beamten nicht zu beeindrucken. Im Gegenteil. Als die Polizisten in Kontakt mit ihm treten wollten, schlug er mit der Axt nach ihnen und drohte an, sie umzubringen. Die Lage wurde nun richtig brenzlig, da die Beamten feststellten, dass sich auch die 37-jährige Lebensgefährtin des Mannes in der Wohnung befand.

Weil der 51-Jährige unberechenbar war, löste die Polizei einen Großeinsatz aus. Neben Kräften der umliegenden Polizeidienststellen begaben sich auch die Verhandlungsgruppe des Polizeipräsidiums Oberpfalz und ein Spezialeinsatzkommando an den Einsatzort. Kräfte des Bayerischen Roten Kreuzes und der Freiwilligen Feuerwehr unterstützten bei dem Polizeieinsatz.

Es folgte ein über vierstündiger Nervenkrimi. Mehrere Versuche scheiterten, den Mann zur Aufgabe zu bewegen. Gegen 0.40 Uhr drang das SEK in die Wohnung ein und nahm den 51-Jährigen fest. Er leistete bei der Festnahme laut Polizei erheblichen Widerstand und zog sich dabei eine Platzwunde am Kopf zu. Der 51-Jährige wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Weder die Frau noch die eingesetzten Polizeibeamten wurden verletzt.

Da sich der Mann in einer psychischen Ausnahmesituation befand, wurde eine Unterbringung in einer Fachklinik angeordnet. Sowohl der 51-Jährige als auch dessen Lebensgefährtin sind amtsbekannt. Gegen den 51-Jährigen wurden mehrere Strafanzeigen erstattet, unter anderem wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung, der Bedrohung und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.