Milchbauern fuhren mit 40 Schleppern bei Albert Deß vor

1.6.2016, 10:15 Uhr
Milchbauern fuhren mit 40 Schleppern bei Albert Deß vor

© André De Geare

Erst am Montag hatte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) zum Milchgipfel geladen. Handel, Molkereien und der Bauernverband (DBV) trafen sich, um Lösungen für den Milchpreisverfall zu finden. „Doch wir waren nicht eingeladen“, sagt Bernhard Hiltl, stellvertretender BDM-Kreisvorsitzender. Sein Bundesverband vertritt die Interessen von rund 70.000 Milchviehhaltern – und war damit „zu klein, um neben dem DBV auch noch eingeladen zu werden“, sagt Hiltl.

Beim Milchgipfel einigte man sich auf Soforthilfen in Höhe von mindestens 100 Millionen Euro. „Doch auch das ist nicht mehr als die Infusion am Sterbebett“, findet Hiltl: Zum einen sei das nur ein Zuschuss in Höhe 1428,57 Euro; zum anderen packe das noch lange nicht das Übel an der Wurzel: „Es bräuchte ein europaweites Milchkrisenmanagement.“

Damit könnten die Landwirte leichter auf ein Milchüber- oder auch -unterangebot reagieren und seien zugleich durch einen Finanztopf in Krisenzeiten abgesichert. „Da wären die 100 Millionen gut investiert“, findet Hiltl. Des Weiteren müsse wieder eine EU-weite Mengenregulierung her.

Ein Forderungspapier, das die Milchviehhalter am Ende ihrer Tour durch den Landkreis an den Europaabgeordneten Albert Deß übergaben, enthält auch die Forderung die Milchmenge in der EU um 5 Prozent zurückzufahren. Andernfalls gehe das Höfesterben weiter, denn vom aktuellen Milchpreis könne kein Erzeuger leben.

1 Kommentar