Ankerzentrum in Regensburg

Mindestens 1000 Ukraine-Flüchtlinge in der Oberpfalz

10.3.2022, 13:53 Uhr
 Eine geflüchtete Frau aus der Ukraine hält im Schlafsaal des Anker-Zentrums in Augsburg  ihr vier Wochen altes Baby auf dem Arm. 

© Karl-Josef Hildenbrand, dpa  Eine geflüchtete Frau aus der Ukraine hält im Schlafsaal des Anker-Zentrums in Augsburg  ihr vier Wochen altes Baby auf dem Arm. 

Fast 500 Schutzsuchende aus der Ukraine sind im Anker Oberpfalz und seinen drei Dependancen vorläufig untergebracht, teilt die Bezirskregierung mit.

Der Anker dient als erste Anlaufstelle im Regierungsbezirk. Ziel ist es, Geflüchteten eine schnelle Versorgung und eine „erste Bleibe“ zu bieten. Dafür wurden sämtliche verfügbaren Kapazitäten als Notunterkunft für einen kurzzeitigen Aufenthalt bis zur Registrierung im Anker aktiviert.

Die Kreisverwaltungsbehörden und kreisfreien Städte richten weitere Notunterkünfte ein. In Neumarkt stehen in der Turnhalle 3 des Ostendorfer Gymnasiums etwa 100 Feldbetten. Von dort sollen die Schutzsuchende aus der Ukraine schnellstmöglich in Privatwohnungen vermittelt werden.

Ein vollständiger Überblick, wie viele Ukrainer insgesamt bereits in der Oberpfalz angekommen sind, liegt der Regierung der Oberpfalz noch nicht vor. Grund dafür ist, dass sehr viele Ukrainer zunächst ohne staatliche Registrierung nach Deutschland einreisen und sich eigenständig eine Unterkunft suchen. Die Bezirksregierung schätzt, das mindestens 1000 ukrainische Flüchtlinge bereits in der Oberpfalz privat untergekommen sind.

Technische Engpässe bei der Registrierung

Damit die Geflüchteten sofort staatliche Leistungen in Anspruch nehmen können, müssen sie registriert werden. Die Registrierung läuft aktuell vor allem im Anker Oberpfalz. Es können aktuell nur rund 100 Personen pro Tag registriert werden. Die Registrierung einer Person dauert im Schnitt 20 bis 30 Minuten. Um diesen zeitaufwändigen Prozess schnellstmöglich zu bewerkstelligen, sind aktuell alle verfügbaren Mitarbeiter weit über die normalen Dienstzeiten hinaus mit der Registrierung befasst, auch an den Wochenenden.

Wenn sich privat untergebrachte Geflüchtete aus der Ukraine bei den jeweiligen Ausländer- und Sozialämtern der Kreisverwaltungsbehörden melden, werden sie auch dort registriert. Bei allen Personen wird vor der Registrierung ein Corona-Schnelltest durchgeführt. Für Flüchtlinge, die zwar privat untergekommen sind, jedoch einen akuten Hilfebedarf haben, etwa. medizinische Versorgung, wurde mit den Kreisverwaltungsbehörden ein pragmatischer Lösungsweg erarbeitet.