Mörsdorfer Eltern gegen Unterricht in Möning

3.11.2015, 15:17 Uhr
Mörsdorfer Eltern gegen Unterricht in Möning

© Foto: Anne Schöll

Bis vor einigen Jahren besuchten die Mörsdorfer Grundschüler wie die Mittelschüler auch die Martini-Schule in Freystadt. Dann gingen der Grundschule in Möning, die als Außenstelle der Martini-Schule geführt wird, die Kinder aus. Die Mörsdorfer Grundschüler sitzen seither in Möning auf der Schulbank mit Kindern aus Rohr, Aßlschwang, Richthof, Thundorf, Sondersfeld, Frettenshofen, Kittenhausen und Möning. Die Mörsdorfer wollen, wenn möglich sofort, wieder nach Freystadt – und nicht nur die Mörsdorfer.

Versprochen wurde seinerzeit, Möning sollte nur eine Übergangslösung sein und kein Dauerzustand, bei dem Mörsdorfer Kinder an der Schule in Freystadt vorbeigefahren werden, sonst wäre sicherlich mehr Widerstand gekommen. Infolge sinkender Schülerzahlen ergibt sich nun, dass alle Schüler in Freystadt untergebracht werden könnten. Einige Baumaßnahmen dazu sind derzeit im Gespräch. Das Möninger Schulgebäude ist ein Sanierungsfall, der die Stadt teuer zu stehen kommt.

Auflösen oder nicht

In etlichen Stadtratssitzungen, in denen die Schule Möning Thema war, betonten Freystadts früherer Bürgermeister Willibald Gailler und Nachfolger Alexander Dorr, die Regierung wolle Einhäusigkeit. Im Falle einer Sanierung in Möning gebe es keine Zuschüsse, während für Maßnahmen in Freystadt Gelder abgerufen werden können.

In der Sitzung am Dienstagabend wird abgestimmt, ob Möning aufgelöst wird oder nicht. Angesichts dieser Tatsache brachten die Mörsdorfer Eltern noch einmal ihre Argumente vor, weshalb sie für ihre Kinder den Schulbesuch in Freystadt favorisieren. Ortssprecher Michael Schmid betonte, derzeit stellen die Mörsdorfer Kinder etwa 25 Prozent der Schüler in den Klassen eins bis vier in Möning. Eine Mutter sagt, in der ersten Klasse in Möning seien derzeit nur acht Kinder aus dem Ort selbst. Die übrigen 17 Erstklässler würden kreuz und quer zwischen Mörsdorf und Sondersfeld herumgefahren.

Fast eine Stunde Fahrt

Die Kinder werden nach Freystadt transportiert und warten dort im Bus auf andere Kinder, die ebenfalls nach Möning müssen. Zeitweise waren die Grundschüler eine Stunde unterwegs. Mittags die gleiche Situation umgekehrt. Und die Mittagsbetreuung findet auch in Freystadt statt.

Ein anderer Grund, warum die Mörsdorfer wieder nach Freystadt wollen, ist die Tatsache, dass die jüngsten Mörsdorfer die Kindertagesstätte in Freystadt besuchen. Hier haben sie ihre Freunde. Die Vorschulkinder machen gemeinsame Aktionen mit der Grundschule, zu der sie hinüberschauen können. „Wenn sie in Möning eingeschult werden, kennen sie niemanden“, so die Erfahrung.

Steffi Hofbeck aus Thundorf, die als Mutter von zwei Söhnen in den nächsten Jahren ebenfalls von dem Problem betroffen ist, betont: „Die Kinder aus den umliegenden Dörfern dürfen nicht als Lückenbüßer für fehlende Kinder in Möning dienen.

Zudem wurde die Befürchtung laut, wenn in den Dörfern wieder mehr Kinder da sind, könnten Jahrgänge und Geschwister auseinandergerissen und an unterschiedlichen Schulstandorten unterrichtet werden. Außerdem, so eine anwesende Mutter, gibt es in Freystadt mehr Möglichkeiten wie eine Lernwerkstatt, eine funktionelle Turnhalle und einen Musikraum mit Instrumenten.

„Eine Zumutung“

Herbert Ackstaller fast zusammen: „Es ist eine Zumutung für Eltern und Kinder. Ortssprecher Schmid sieht bei nur einem Schulstandort Erleichterungen in der Klasseneinteilung. „Nur das macht Sinn. Die Kinder sollten nicht von einer Ecke der Gemeinde in die andere gekarrt werden.”

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