120.000 bei Schlussgottesdienst

Nach 44 Jahren wieder in Nürnberg: Ruth Bernreiter fährt zum Evangelischen Kirchentag

Philip Hauck

Redakteur

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5.6.2023, 15:00 Uhr
1979, beim 18. Deutschen Evangelischen Kirchentag nehmen Zehntausende am Gottesdienst im Luitpoldhain teil.

© Erich Guttenberger, NN 1979, beim 18. Deutschen Evangelischen Kirchentag nehmen Zehntausende am Gottesdienst im Luitpoldhain teil.

Der Evangelische Kirchentag ist für Ruth Bernreiter eine Herzenssache. Und ein Jahrhundertereignis, "das so schnell nicht wieder in die Region kommen wird", wie sie sagt. 44 Jahre musste sie warten, ehe der "DEKT" wieder in Nürnberg gastiert.

Schon damals, im Jahr 1979, war sie als junge Christin dabei, um Gemeinschaft und Glauben zu leben. Inmitten von 80.000 Dauergästen tummelte sie sich in der Frankenmetropole und nahm am Schlussgottesdienst mit insgesamt 120.000 Menschen teil. "Das war ein tolles Erlebnis", erinnert sie sich. Auch denjenigen, die mit dem Glauben noch nichts am Hut haben, legt sie "das riesige Straßenfest" ans Herz.

Los geht es am Mittwoch traditionell mit den Eröffnungsgottesdiensten. Danach gestalten Dekanate, Gemeinden, Verbände und Gruppen ein buntes Straßenfest. Die Stände erstrecken sich entlang der Hauptachsen in der Lorenzer wie in der Sebalder Altstadt. Auf zehn Bühnen unterhalten Sänger, Rocker, Chöre oder Blasmusiker die Zuschauer.

Abend der Begegnung ist "keine Beweihräucherung"

Rund 130 Zelte und Stände laden ein zum Essen und Trinken, zum Kennenlernen und Mitmachen. Ruth Bernreiter und das Dekanat Neumarkt sind mit einem der größten Stände in der Karolinenstraße 15 bis 27 (in der Fußgängerzone schräg gegenüber Karstadt) vertreten. Dort wird es unter anderem regionales Bauernhof-Eis, Kaffee und kalte Getränke geben.

Proppenvoll: Der Auftakt des Kirchentags auf dem Nürnberger Hauptmarkt.

Proppenvoll: Der Auftakt des Kirchentags auf dem Nürnberger Hauptmarkt. © VNP

Über ihre Arbeit informieren das Dekanat, die evangelische Familienerholung Sulzbürg, das evangelische Bildungswerk, die Partnerschaften mit dem Dekanat Mediasch (Siebenbürgen) und Ogelbeng (Papua-Neu-Guinea) sowie die Kirchengemeinden aus dem Dekanat. Erzieherinnen aus den evangelischen Kindergärten bieten Kinderschminken und die Evangelische Jugend im Dekanatsbezirk Neumarkt hat Mitmachspiele im Gepäck.

Im Zentrum des "Abends der Begegnung" steht das Kellenlernen, die Gemeinschaft, wie Ruth Bernreiter betont - "es wird keine Beweihräucherung geben". Der Abend endet nach 22 Uhr auf dem Hauptmarkt, dem Kornmarkt und dem Hallplatz mit dem „Segen zur Nacht“. Der Eintritt ist kostenlos.

Ticket gilt auch als VGN-Zugfahrkarte

Für die Veranstaltungen an den Folgetagen braucht es ein Ticket, das gleichzeitig auch als Zugfahrkarte im VGN-Bereich gilt. In zwei Jahren steigt der Kirchentag dann in Hannover. "So bequem und schnell wie heuer wird man nicht wieder an einem Kirchentag teilnehmen können", sagt Ruth Bernreiter.

Insgesamt umfasst das Programm vom 7. bis 11. Juni rund 2000 kulturelle, liturgische, theologische und gesellschaftspolitische Veranstaltungen, von den täglichen Bibelarbeiten um 9 Uhr bis zu Nachtgebeten.

Dazwischen gibt es Vorträge und Diskussionsforen mit oft hochkarätigen Gästen. Auch Prominente haben ihr Kommen angekündigt, unter anderem Eckart von Hirschhausen, Annalena Baerbock, Olaf Scholz und Joachim Gauck. Das will Ruth Bernreiter natürlich nicht verpassen, getreu dem diesjährigen DEKT-Motto "wir. hier. jetzt".

Das ganze Programm ist unter www.kirchentag.de zu finden.