Nach einem Jahr Vakanz: Neuer Pfarrer in Sulzkirchen

25.8.2020, 14:04 Uhr
Nach einem Jahr Vakanz: Neuer Pfarrer in Sulzkirchen

© Foto: Anne Schöll

Die endgültige Einführung soll, sobald es Corona zulässt, mit einem großen Festgottesdienst und anschließendem Empfang stattfinden. Das Prozedere bei diesem Gottesdienst, an dem aus coronabedingten Platzgründen in der Sulzkirchener Sankt Georgskirche nur 48 geladene Gäste und Mitglieder der Kirchengemeinde teilnehmen konnten, oblag Dekanin Christiane Murner aus Neumarkt, die "den Neuen" vorstellte. Sie gab ihrer Freude Ausdruck, dass nun im Sulzkirchener Pfarrhaus wieder die Lichter brennen.

Pfarrer Alexander Proksch ist in Berching aufgewachsen und hat Abitur am Willibald-Gluck-Gymnasium in Neumarkt gemacht. Nach dem Wehrdienst studierte er in Neuendettelsau, Leipzig und München evangelische Theologie und Philosophie. Seinen Vorbereitungsdienst zum Pfarrer verbrachte er in Neuburg an der Donau. Während der vergangenen Jahre war er in Erlangen tätig.

 

 

Dort arbeitete er an der Universität als Dozent für praktische Theologie und schrieb an seiner Doktorarbeit über die gottesdienstliche Kleidung evangelischer Geistlicher. Daneben war er in den Stadtgemeinden Erlangens für pastorale Dienste zuständig.

Ein Jahr ohne Pfarrer

Nun hat es ihn wieder in den Landkreis Neumarkt gezogen, auch um näher bei seinen betagten Eltern zu sein. Die Dekanin beglückwünschte die Kirchengemeinde Sulzkirchen/ Oberndorf/Freystadt zu ihrem jungen, motivierten Pfarrer. Sie dankte allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die die einjährige Vakanz überbrückt haben. Prokschs Vorgänger Pfarrer Tobias Schäfer ist im August letzten Jahres in das Dekanat Hersbruck gewechselt.

Pfarrer Proksch hat für seine Pfarrerlaufbahn den Spruch "Niemand suche das Seine, sondern was dem anderen dient" aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther gewählt. Darauf nahm er in seiner Ansprache Bezug: "Für mich hat dieser Vers eine große Bedeutung. Er ist ein Anreißer, wie eine Kirchengemeinde funktionieren muss".

Freystadt: Kirchengemeinde mit Potenzial

Schon in den ersten Tagen im Pfarrhaus habe er erleben dürfen, wieviel Leben sich in der Kirchengemeinde abspielt. In Oberndorf habe er erfahren, mit wieviel Anstrengung die Kirchenrenovierung bewältigt worden ist. Und Freystadt, so meint er, sei eine kleine Kirchengemeinde mit viel Potential. Die Kirche wandele sich. Den Zeigefinger brauche man dennoch, um auf das zu zeigen, worauf es ankommt.

Eine Herzensangelegenheit kündigte er noch an, die Renovierung der Sankt Georgskirche. Sein Traum: "Wenn ich am Kirchweihsonntag in fünf Jahren wieder hier stehe, hoffe ich, dass die Sanierung abgeschlossen ist."

Viele Entscheidungen warteten auf den neuen Pfarrer

Elfriede Ehemann, Vertrauensfrau der Sulzkirchener Kirchengemeinde, zitierte: "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne." Jeder Anfang habe etwas Magisches, setze neue Energie frei, schlage neue Lebenskapitel auf. "Sie sind seit dem ersten Tag ihres Amtsbeginns die Dinge angegangen", lobte sie Prokschs Engagement. Er sei sofort ins kalte Wasser geworfen worden.

Unter anderem hätten etliche Entscheidungen zum Bau der neuen evangelischen Kindertagesstätte in Freystadt oder Kita-Personalien angestanden.

Vertrauensmann Werner Winter aus Oberndorf stellte fest, man habe gute Gespräche geführt bezüglich kirchlicher Angelegenheiten in Oberndorf. Stellvertretender Landrat Dr. Roland Schlusche meinte, erfreulicherweise sei die Pfarrstelle in Sulzkirchen nun wieder besetzt. Er mahnte an, nicht nur kirchliche Themen seien relevant für die Führung einer Pfarrstelle. Viele Berührungspunkte zwischen der Kirchengemeinde und der Stadt sah Bürgermeister Alexander Dorr. Pfarrer und Kirchenvorstand müssten an einem Strang ziehen, auch bei der Trägerschaft für die zwei Kitas in Sulzkirchen und Freystadt. Da seien dann noch die Schule, die Sebastians- und die Oberndorfer Kirche sowie die Spitalstiftung, in der der evangelische und der katholische Stadtpfarrer gemäß Satzung Mitglied im Spitalrat sind. Bürgermeister Dorr bietet an: "Wir werden immer ein offenes Ohr für die Belange der Kirchengemeinde haben".

Der katholische Stadtpfarrer, Pater Bartimäus aus Freystadt, stellte fest: "Neue Besen kehren gut, aber sie werden nicht alles auf den Kopf stellen, sondern mit Impulsen gemeinsame Aktionen anstoßen, für die wir immer offen sind." Pfarrerin Martina Strauß aus Allersberg hatte Proksch einen Weinstock mitgebracht, mit dem sie ihn im Namen des Pfarrkapitels willkommen hieß.

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