Nach Feuerwerk: Hündin Akira irrt vier Tage durch den Wald

6.1.2015, 14:00 Uhr
Nach Feuerwerk: Hündin Akira irrt vier Tage durch den Wald

© Foto: Fritz Etzold

Ruhig liegt die langhaarige Hündin in dem Wintergarten des Hauses in Altenhof, lässt sich das dichte Fell kraulen ohne dabei den Besuch und den im Hintergrund streichenden grau-gestreiften Kater aus den Augen zu lassen. Mit ihren 8,5 Jahren ist Akira schon eine gesetzte Dame, die sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt.

Auch Silvester-Feuerwerke machten der Eurasier-Hündin bisher nichts aus. Im Gegenteil: „Früher hat sie sogar den Vorhang weggeschoben, um mehr zu sehen“, erzählt Johann Lachner.

Doch diesmal war alles anders. Kaum traten Lachner und Akira vor die Tür des Hauses in Altenhof, als von der Christophoruswiese her auch schon einige Böller krachten. „Die müssen das mit Absicht gemacht haben“, vermutet Lachner. Seine Hündin erschreckte sich, das Tier lief davon und war in der dunklen Nacht bald spurlos verschwunden. Kein schöner Jahresbeginn.

Lachner hängte im ganzen Viertel Suchanzeigen auf, rief bei der Polizei an und fragte im Tierheim nach. Doch niemand wusste etwas. Auch die Suchaktionen mit seinen Töchtern blieben zunächst ergebnislos.

Schließlich kamen doch die ersten Hinweise: bei der Habersmühle sei ein großer Hund aufgetaucht, in der Nähe von Loderbach laufe ein herrenloser Collie. „Mit ihren langen Haaren kann man Akira schon damit verwechseln“, so Lachner. Doch er kam wohl immer zu spät. Von dem Tier war nichts mehr zu sehen. Einmal fand er Spuren im Schnee, die sich dann aber im Wald verliefen.

Doch Lachner gab die Hoffnung nicht auf. Am Sonntagnachmittag versuchte er noch einmal sein Glück im Wald bei Loderbach. Diesmal hatte er Erfolg. „Sie saß dort ganz scheu“, erzählt er. Doch als er die Kapuze des Anoraks herunternahm, erkannte das Tier ihn sofort und freute sich. „Ich habe meine Tochter angerufen, sie hörte das Winseln durchs Handy.“

Nach vier Tagen im Freien war das Tier durchnässt und hungrig, aber ansonsten körperlich wohlauf. Doch die lange Zeit ohne Herrchen hatte Akira offenbar mitgenommen. Sie wirkte angespannt, etwas ängstlich. Zuhause angekommen ging sie hinauf in den ersten Stock und legte sich auf ein Polster. „Das macht sie sonst nie.“ Vielleicht suchte sie dort Sicherheit. Auch am nächsten Morgen war sie noch äußerst vorsichtig und zurückhaltend. Das änderte sich erst, als Johann Lachner ihr gründlich das lange Fell bürstete. Nach dieser Dreiviertelstunde war sie total entspannt.

„Jetzt ist sie wieder meine alte Akira“, freut sich Johann Lachner. „Ich bin schon gescheit froh.“

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