Nepalhilfe baut auf

1.11.2018, 13:06 Uhr
Nepalhilfe baut auf

© Foto: Manfred Lindner

Ende Oktober waren er und seine Frau Helga einmal mehr auf Nepals Straßen unterwegs. In ihrer Begleitung befand sich Angela Vögele, die Pressereferentin der Firma Deuter aus Gersthofen. Daneben galt es, die "Peter-Habeler-Schule" in Mulkharka zu übergeben, womit eine weitere der durch das Erdbeben 2015 beschädigten Schulen fertiggestellt ist. Der Wiederaufbau aller davon betroffenen Einrichtungen neigt sich damit langsam dem Ende zu.

Ein Déjà Vu dürfte für Manfred Lindner die Eröffnung des neu errichteten Blindenwohnheims in Chautara gewesen sein. Schließlich war einer der zahlreichen Redner, die ihre Dankbarkeit gegenüber der Beilngrieser Hilfsorganisation zum Ausdruck brachten, der 18-jährige Dil Badu Shrestha.

Er war es auch, der vor acht Jahren an gleicher Stelle, die Besucher, unter denen sich auch Lindner befand, mit seinem in perfektem Englisch gehaltenen, eindringlichen Appell, doch die blinden Kinder von Chautara nicht zu vergessen, zu Tränen gerührt hatte. In lichtlosen Kellerräumen waren die zehn Buben und Mädchen damals untergebracht. Ein Zustand der so nicht bleiben durfte, und so war schnell die Idee zu einem Neubau geboren worden. Dank entsprechender Spenden konnte dieser schnell umgesetzt werden. Dem Erdbeben fiel allerdings auchnoch der in das Schulgebäude integrierte Wohntrakt zum Opfer.

Nachdem Dil Badu Shrestha seine schulische Ausbildung als Jahrgangsbester beendet hatte, studiert er jetzt Psychologie in Kathmandu. Ein Vorbild an Ehrgeiz und Durchhaltevermögen.

Das nun fertig gestellte Gebäude verfügt über mehrere Schlafräume, Sanitärbereich, Küche und einen Aufenthaltsraum. Die derzeit 14 Jungen und Mädchen haben ihr neues Domizil auch schon in Besitz genommen.

Ein bewegender Empfang

Zurück zu der "Deuter-Schule", die vor fünf Jahren neu eröffnet worden war: Das für seine Alpin- und Outdoorprodukte bekannte Unternehmen hatte die Shanti-Nikunja-Schule im Zentrum Kathmandus wesentlich mitfinanziert. Angela Vögele nutzte eine Geschäftsreise nach Fernost zu einem Zwischenstopp, um sich von dem Gebäude erstmals einen persönlichen Eindruck zu machen. Schon der Empfang durch die Jungen und Mädchen, die sich trotz der Ferien eingefunden hatten, war für sie bewegend. Das schwäbische Unternehmen will sich auch künftig in den Unterhalt der Schule einbringen.

Ferner stand für die Mitglieder der Nepalhilfe Beilngries auch noch die Einweihung der Shree Adarsha Primary School in Mulkharka auf dem Besuchsplan, deren maßgeblicher Sponsor der österreichische Extrembergsteiger Prof. Peter Habeler ist. Sie war bei dem Erdbeben ebenfalls schwer beschädigt worden und musste deshalb grundsaniert werden, was mit etwa 30 000 Euro zu Buche schlug.

Für die Kleinsten der Vorschule und die Erstklässler stellt der Wiederaufbau eine erhebliche Erleichterung im Schulalltag dar. Auch sie mussten für mehrere Jahre in Wellblechhütten umziehen, denen der Begriff "Temporary Learning Center" auch nicht mehr Charme gibt. Nun können sie wieder in ihre gewohnte Schule einziehen und lernen.

Nach den derzeitigen Planungen sollen zum Ende des kommenden Jahres alle in Mitleidenschaft gezogenen Gebäude neu errichtet beziehungsweise saniert sein. Dazu setzt die Nepalhilfe weiter auf die bisher gezeigte Spendenbereitschaft, denn nur dadurch war und ist es möglich den Wiederaufbau zu realisieren.

ZWeitere Informationen dazu finden Interessierte unter www.nepalhilfe.org.

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