Neue Kostüme für Berchinger Garde: Vorurteile wegen kurzer Röcke?

22.1.2021, 18:17 Uhr
Darauf müssen die Faschingsfans heuer verzichten:  Die Hechtonia eröffnet ihren Ball, hier auf einem Archivfoto, aber mit Publikum. Heuer läuft das alles digital.

© Anton Karg Darauf müssen die Faschingsfans heuer verzichten:  Die Hechtonia eröffnet ihren Ball, hier auf einem Archivfoto, aber mit Publikum. Heuer läuft das alles digital.

Erst aufwärmen, danach Konditionstraining, Krafttraining und abschließend dehnen. Und dann - fängt das eigentliche Training erst an. Wer beim Gardetanz mitmachen möchte, muss sich auf eine sportliche Herausforderung einstellen. "Viele unterschätzen die Anstrengung dahinter", sagt die 23-jährige Fabienne Dittenhofer. "Ab dem Sommerferien beginnt das Training richtig", so Dittenhofer. Kurz vor der Faschingszeit stehen dann sogar bis zu fünf Treffen in der Woche an. Und die können hin und wieder mit viel Frustation verbunden sein, erklärt Florian Weixelbaum.

Proben ohne Ende

Er ist seit vier Jahren im Showtanz-Team und seit 2019 der Vorstand. "Manchmal probt man Figuren bis zu 50 Mal bis es klappt", erklärt er. Doch wenn es dann funktioniert, würde man merken wie ein Ruck durch das Team geht. Und wenn mal jemand beim Training fehlt? "Dann können wir Teile einfach nicht üben", sagt der 26-Jährige. "Wir sind voneiandner abhängig."

Abhängig sind auch die, die bei Figuren ganz oben stehen. "Wir bauen aufeinander", sagt Hannah Mirwald, seit 13 Jahren Tänzerin im Verein, "und das im wahrsten Sinne des Wortes." Vertrauen ist also elementar bei diesem Sport. "Wenn ich oben stehe kann ich nicht fünfmal runtergucken. Dann muss ich mich einfach fallen lassen und hoffen dass jemand da ist der mich fängt", sagt Katharina Hiemer. Sie ist seit drei Jahren dabei und der Kopf hinter dem Social Media Auftritt des Vereins.

Sportliche Höchstleistungen

Während die Tänzerinnen einerseits sportliche Höchstleistungen absolvieren, finden die Auftritte stets in knappen Kostümen statt. Stört das manchmal oder führt gar zu Vorurteilen? "Manchmal heißt es wir hüpfen nur herum. Das stimmt aber nicht. Leute die sich richtig damit beschäftigen, haben auch Respekt davor", sagt Hannah Mirwald. Außerdem wäre das Kostüm für sie mehr wie eine Uniform: "Man hat mit ihr eine andere Wirkung und Ausstrahlung. Durch den Sport wird man selbstbewusster."

Damit das so bleibt, sammelt der Verein akutell Spenden für neue Kostüme. Denn für die Mitglieder der Berchinger Garde steht ein wichtiges Jahr bevor: Der Verein wird 50 Jahr alt. Bei der Crowdfunding-Aktion "Schick zum Hechten Jubiläum" kann man die Tänzerinnen und Tänzer unterstützen. Dabei zählt jeder Euro: Denn wenn bis zum 9. Februar das Spendenziel von 12.500 Euro nicht erreicht wird, bekommen die Spender das Geld zurück und die Garde geht leer aus.

Neue Kostüme im Fokus

Mit viel Glück können die neuen Kostüme dann im nächsten Jahr beim Eröffnungsball präsentiert werden. In diesem Jahr findet der übrigens digital statt. Am 30. Januar kann man über Facebook und Instagram live dabei sein.

 

 

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