Neue Spur im Fall der 1976 verschwundenen kleinen Monika

14.12.2018, 13:14 Uhr
Neue Spur im Fall der 1976 verschwundenen kleinen Monika

© Polizei

Nach 42 Jahren hat die Kriminalpolizei-Inspektion Weiden nun eine neue Ermittlungsgruppe gegründet, die das Verschwinden und den möglichen Tod der seit dem 25. Mai 1976 in Flossenbürg vermissten zwölfjährigen Monika Frischholz aufklären soll. Allerdings: Was für neue Hinweise es sind, die die Polizei noch einmal dazu brachten, eine Ermittlungsgruppe einzusetzen, darüber schweigt sie sich aus. Ihre Hoffnung: Vielleicht gelingt es, wie im Fall der verschwundenen Peggy, doch noch, den Fall zu lösen.

Am jenem Dienstag im Mai vor 42 Jahren hatten verschiedene Zeugen in den Nachmittagsstunden die damals zwölfjährige Monika Frischholz zum letzten Mal in ihrem Heimatort Flossenbürg gesehen. Da war sie vom Stieberweg in die Floßer Straße auswärts in Richtung Ortsbereich Bahnhof unterwegs. Dort wollte sie sich mit einem jungen Burschen treffen.

Kein Lebenszeichen mehr

Seitdem gab es kein Lebenszeichen mehr von der Schülerin. Die im Jahr 1976 und 1986 geführten intensiven Vernehmungen, Ermittlungen sowie die Überprüfung von regionalen und überregionalen Spuren und Alibis führten bislang nicht zur Aufklärung des Sachverhaltes. 

Die Kripo Weiden erhielt jetzt einen interessanten Zeugenhinweis, der den Verdacht eines Tötungsdelikts nahelegt und gründete daraufhin die EG Froschau. Unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Armin Bock durchforsteten, studierten und überprüften in den vergangenen Wochen fünf Kriminalbeamte die damals erstellten Akten von Polizei und Staatsanwaltschaft in allen Einzelheiten.

Neueste Erkenntnisse eingearbeitet

Dabei bewerteten sie die Unterlagen nicht nur mit ihrem langjährigen Erfahrungsschatz aus dem Bereich der Mordermittlungen, sondern bedienten sich auch neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Sexualmorden und der Einschätzung von Fallanalytikern der operativen Fallanalyse Bayern aus München. 

Die erfahrenen Beamten, teils Sachbearbeiter von „cold-case“-Fällen, kamen nun mit ihren Beratern und der Staatsanwaltschaft Weiden zu dem Schluss, dass das Verschwinden von Monika Frischholz als Mordfall nochmals geprüft werden sollte. Oberstaatsanwalt Bernhard Voit, stellvertretender Leiter der Staatsanwaltschaft Weiden, leitet die Ermittlungen von Seiten der Staatsanwaltschaft.

Mörder getroffen

Nach den bisherigen Erkenntnissen gehen die Kriminalbeamten der EG Froschau mittlerweile davon aus, dass Monika Frischholz am 25. Mai 1976 in den Nachmittags- oder Abendstunden noch in unmittelbarer Ortsnähe von Flossenbürg auf ihren späteren mutmaßlichen Mörder getroffen ist. Ihre Leiche ist bis heute nicht gefunden worden. 

Monika Frischholz war damals 160 Zentimeter groß, hatte eine mittelschlanke Figur, trug halblanges, dunkelbraunes bis schwarzes Haar,  und war bekleidet mit einer dunkelgrünen, langen Hose, einem gelben, kurzärmeligen Pullover und einer rot-schwarz gemusterten Strickweste. Zudem trug sie braune Halbschuhe.

In alle Richtungen

Die EG Froschau ermittelt in alle Richtungen und bittet nun die Bevölkerung nochmals, vor allem damalige Zeitzeugen, die sich bis jetzt noch nicht gemeldet haben, um sachdienliche Hinweise zur Aufklärung des Mordes unter der Rufnummer 0961/401-291. Jeglicher noch so kleine Hinweis kann dabei für die Ermittler von großer Bedeutung sein.

Das BLKA München setzte für Mitteilungen, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro aus.


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