Neue Technik für die Neumarkter Kläranlage

19.3.2021, 10:42 Uhr
Neue Technik für die Neumarkter Kläranlage

© Foto: Franz Janka/Stadt Neumarkt

Die Stadt Neumarkt arbeitet weiter daran, ihre Kläranlage zu optimieren. Derzeit werden in den beiden Nachklärbecken höhenverstellbare Einlaufbauwerke eingebracht, um die verschärften Grenzwerte beim Abwasser im Hinblick auf den Parameter Phosphor künftig einhalten zu können.

Dieser Grenzwert ist auf 0,5 Milligramm pro Liter abgesenkt worden, und die Stadt hat schon im vergangenen Jahr Investitionen von etwas mehr als einer Million Euro beschlossen, um entsprechende Nachbesserungen vorzunehmen.

"Nachhaltig und umweltbewusst"

OB Thomas Thumann hat sich mit dem Leiter des Umweltamtes Werner Schütt die laufenden Arbeiten auf der Kläranlage angesehen. Auch die Investitionen in die Kläranlage bedeute nachhaltiges Handeln zugunsten der Umwelt. Da sei auch schon viel passiert, die Anlage sei fast energieautark.

Mit den beiden optimierten Nachklärbecken wolle man nun den vom Gesetzgeber geänderten Anforderungen im Hinblick auf die Phosphatwerte entsprechen, so der OB; er sei zuversichtlich, dass das so gelingen werde.

Dazu verweist der Leiter des Umweltamtes Werner Schütt auf Referenzanlagen etwa in Erlangen, Fürth und Regensburg. Dort sei das Verfahren bereits im Betrieb und zeige die erwünschten Ergebnisse.


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Im ersten Nachklärbecken ist die Montage bereits abgeschlossen, das Becken wurde wieder geflutet. Dabei wird auch getestet, ob die elektronisch geregelte Höhenverstellung, die beim einen Becken 2,10 Meter, beim anderen 2,40 Meter ausmachen wird, wie geplant funktioniert.

An Kosten für diese Investition fallen rund 1,1 Millionen Euro an. Die Planung liegt bei der b-a-u Ingenieurgesellschaft mbH aus Puchheim, das ausführende Unternehmen ist die Firma Hydrograph GmbH aus Dresden. Sie hat seit November 2020 die Fertigung in Angriff genommen, nun im März sollen die beiden Nachklärbecken fertig sein. Damit liegen die Arbeiten im Zeitplan.

Im Juli 2020 hatte das Ingenieurbüro im Stadtrat verschiedene Varianten vorgestellt. Der Stadtrat entschied sich einstimmig für den Einbau von zwei höhenvariablen Einleitbauwerken aus Edelstahl in die beiden Nachklärbecken. Damit gelingt das Absetzen von Schlamm in den Becken so gut, dass der Austrag von Schwebstoffen in den Ablauf verhindert wird. Wirtschaftlich als auch technisch sei das die beste Lösung, denn auch die niedrigen laufenden Kosten seien von Vorteil gegenüber den anderen Varianten.

Zudem bot diese Lösung die Möglichkeit, die Becken mit einer Einleitvorrichtung aus Edelstahlblechzylinder nachzurüsten. Die Zylinder mit einem Durchmesser von 7,50 Metern werden zentral gesteuert.

Die Vorteile liegen darin, dass die Einleitung des Wassers lastabhängig immer in die Zonen des Nachklärbeckens mit der besten Abscheideleistung erfolgt. Die Zulaufhöhe regelt sich dabei automatisch. Der Edelstahlzylinder wird dabei mittels Ketten und einem Getriebemotor hochgezogen oder heruntergelassen. Überwacht wird das Ganze durch eine Schlammspiegelmessung.

Alleine in den letzten zehn Jahren hat die Stadt rund elf Millionen Euro in die Kläranlage investiert. Das Geld floss unter anderem in eine neue Schlammentwässerungsanlage, in die Ertüchtigung der Gasverwertung und der Rechenanlage sowie eine neue Belüftungsanlage. Auch die Schlammleitungen wurden neu erstellt.

Ein wichtiger Aspekt war schon 2010 die Teilstrombehandlung im Zusammenhang mit der Deammonifikation und der Einbau entsprechender Filter gewesen. "Unsere Kläranlage ist eine ganz wichtige Einrichtung für die Daseinsvorsorge unserer Bürger", so der OB. Neumarkt setze das mit gewissem Vorreitereffekt und mit neuen Techniken um, sichtbar in den guten Abflusswerten und den Besuchergruppen, die immer wieder die Neumarkter Anlage als Vorbild ansehen.

 

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