Neumarkt: Coronas Spuren im Neuen Markt

4.12.2020, 06:55 Uhr
Neumarkt: Coronas Spuren im Neuen Markt

© Foto: Günter Distler

Über die Gründe für die Schließung war von dem Tübinger Traditionsunternehmen mit 72 Filialen in Süddeutschland offiziell nichts zu erfahren. Dem Vernehmen nach dürften aber rückläufige Umsätze wegen Corona den Ausschlag gegeben haben.

Umsatzminus beklagt

Medienberichten zufolge hatte die Osiander-Geschäftsführung generell über ein Umsatzminus geklagt – und sich in diesen Tagen mit dem Wettbewerber Thalia (312 Filialen) zusammengeschlossen, eine Kooperation, die vom Bundeskartellamt genehmigt wurde, weil die Behörde keine erhebliche Behinderung des Wettbewerbs ausmachen konnte.

Osiander hatte die ehemalige Buchhandlung Hübscher übernommen und war seit 2018 im Neuen Markt vertreten.

Insolvenz in Eigenverwaltung

In unruhiges Gewässer ist auch die Wolfsburger Friseurkette Klier Hair Group geraten: Das Amtsgericht am Firmensitz eröffnete am Dienstag das Insolvenzverfahren für das Unternehmen mit 1350 Filialen und 9200 Mitarbeitern im In- und Ausland (wir berichteten im allgemeinen Teil).

Spiegel Online zitiert den Klier-Chef Michael Melzer: Das Unternehmen müsse sich "leider von dauerhaft unprofitablen Salons und Shops trennen". Ob dazu auch die beiden Niederlassungen von Klier im Neuen Markt in Neumarkt gehören, war gestern unklar und wird wohl auch in den nächsten Wochen nicht so schnell entschieden werden.

Gespräche mit Vermietern

Die Neumarkter Salonleiterin wollte sich gestern zu den Folgen des Insolvenzverfahrens für die beiden Filialen in dem Einkaufszentrum nicht äußern und verwies auf die Unternehmenszentrale. Ein Sprecher konnte gestern im NN-Interview nicht sagen, wie es mit den einzelnen Niederlassungen weitergeht. Er kündigte an, dass nun mit jedem einzelnen Vermieter Gespräche darüber geführt werden, inwieweit angesichts der Pandemie die Mietbedingungen verändert werden könnten. Sollte es keine Verhandlungsbereitschaft geben und die betreffenden Salons nicht profitabel sein, dann sei die Zukunft dieser Filialen offen.

Möglichst viele Arbeitsplätze

Die Klier Hair Group strebe ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung an, das sich voraussichtlich bis zum Frühjahr 2021 hinziehen werde. Der Klier-Sprecher gegenüber den Neumarkter Nachrichten: "Das Ziel ist der Erhalt möglichst vieler Salons und möglichst vieler Arbeitsplätze."

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