Neumarkt: Mann mit psychischen Problemen verletzt sich und andere

29.9.2020, 09:47 Uhr

Wie erst jetzt bekannt wurde, gerieten die Bewohner eines Mehrfamilienhauses im westlichen Stadtbereich am 18. September abends in einen heftigen Streit.

Nach bisherigen Ermittlungen der Polizei haben mehrere Personen zunächst verbal eine aggressive Auseinandersetzung geführt. Im weiteren Verlauf griff sich ein 39-Jähriger eine leere Schnapsflasche, zerbrach diese am Küchentisch und fügte sich selbst heftige Schnittverletzungen im Bereich des Oberkörpers sowie im Gesichtsbereich zu.

Außerdem bedrohte er seine Mitbewohner mit der abgebrochenen Flasche und verletzte einen 32-Jährigen ebenfalls im Bereich des Oberkörpers. Einen 15-jähriger Jugendlicher verletzte der 39-Jährige mit einem Küchenmesser, das der Täter zufällig in die Hände bekam, leicht am Unterarm.

Anschließend flüchtete der Mann ins Treppenhaus und kollabierte dort aufgrund seiner Verletzungen. Er wurde durch die hinzugerufenen Rettungskräfte in ein Klinikum eingeliefert. Seine Verletzungen waren, ebenso wie die seiner Kontrahenten, nicht lebensbedrohend.

Die Hintergründe für die Eskalation waren zunächst unklar, so dass im Nachgang intensive Ermittlungen durch die PI Neumarkt geführt wurden. Diese wiesen bereits zu Beginn deutlich daraufhin, dass sich der 39-Jährige aufgrund erheblicher medizinischer Probleme in einer psychischen Ausnahmesituation befindet, was laut Polizei seine Tat begründet habe.

Daher wurde er in einer psychiatrischen Klinik untergebracht, um die Gefährdung anderer und seiner selbst aber auch für ihn selbst zu unterbinden. Die Polizei teilt weiter mit, dass aus ermittlungstaktischen Gründen sowie aufgrund des Krankheitsbildes des Täters bisher nicht über den Vorfall berichtet wurde.

Hinweise auf Mittäter oder sogenannte "Milieustreitigkeiten" seien demnach auszuschließen. Auch eine Tötungsabsicht gegenüber seinen Mitbewohnern konnte aus strafrechtlicher Sicht nicht unterstellt werden. Die Ermittlungen werden daher im Rahmen eines Strafverfahrens wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung geführt.


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