Neumarkt: Woffenbacher fordern Verzicht auf dritte Spur

28.8.2020, 09:46 Uhr
Neumarkt: Woffenbacher fordern Verzicht auf dritte Spur

© Foto: Wolfgang Fellner

"Viele halten das Bauvorhaben für völlig überzogen und sind entsetzt", fasste Ikert die Reaktionen auf das Straßenbauprojekt zusammen.

Die Grundzüge der Kritik der Bürgerinitiative: Der geplante Ausbau der B 299 nehme zu wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse vor Ort. Die Randgebiete Stauf, Woffenbach, Rittershof, Pölling sowie anschließend Holzheim und Altenhof würden eines Tages mit den negativen Folgen des Verkehrs zusätzlich belastet werden.

"Völlig übertrieben"

Eine Information der Bürger sei in der Planung nicht vorgesehen, bemängeln die Projektgegner. "Aus unserer Sicht ist ein Ausbau völlig übertrieben und nicht notwendig. Der Verkehr auf den bisher vorhandenen zwei Fahrspuren der Umgehung fließt zu jeder Tages- oder Nachtzeit inklusive Schwerlastverkehr völlig uneingeschränkt", heißt es in einer Stellungnahme der Bürgerinitiative.

"Genug davon – B299" plädiert für eine umweltfreundlichere, verkehrssichere und praktikablere Umbauvariante und fordert einen "achtsamen Umgang mit den Anwohnern". Konkret bedeutet dies, dass auf einen dreispurigen Ausbau verzichtet werden soll. Der minimale Zeitgewinn stehe in keinem Verhältnis zur Verschwendung der Ressourcen. Die B 299 sei jetzt zu keiner Tageszeit überlastet.

Eine Erhöhung der erlaubten Geschwindigkeit auf 100 km/h sei nicht akzeptabel. Der Lärmpegel solle begrenzt werden. Die Wohnqualität vor Ort sei wichtiger als eine Verkehrsbeschleunigung.

Wo bleibt der Schallschutz?

Deshalb setzt sich die Bürgerinitiative für eine Nachbesserung der Planungen ein. Sie konzentriert sich auf das etwa vier Kilometer lange B 299-Teilstück zwischen Stauf und Pölling. Thomas Ikert bemängelt, dass die bisherige Planung nur ungenügend auf Fragen des Schallschutzes eingehe. Für die weitere Entwicklung der Bürgerproteste wird Donnerstag, 10. September, ein wichtiger Tag sein: Um 10 Uhr wollen sich Abordnungen zweier Bürgerinitiativen mit Landrat Willibald Gailler und OB Thomas Thumann treffen. Der Ort der internen Besprechung ist noch nicht bekannt.

An diesem Tag wird es dann um 19 Uhr im Gasthof Hiereth in Woffenbach eine öffentliche Bürgerveranstaltung geben, bei der die Einwohner und Betroffenen auf den aktuellen Stand gebracht werden sollen.

Nach Angaben von Sprecher Thomas Ikert ist im Moment noch offen, ob es einen Ansatzpunkt für ein Bürgerbegehren und einen Bürgerentscheid gibt. "Das haben wir noch nicht diskutiert."

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