Apothekerin rät: "Bei FFP2-Masken geht Schutz vor Schönheit"

17.1.2021, 11:39 Uhr
 Apothekerin rät:

© Foto: Günter Distler

Die neue Pflicht war ein Signal für viele Menschen auch in Neumarkt, sich mit einem Maskenvorrat einzudecken. "Wir haben genügend da, weil wir ganz gut vorgesorgt haben, für Erwachsene und für Kinder, auch schwarze für Trauernde", beruhigt Apothekerin Margit Schlenk, die in Neumarkt und Nürnberg Apotheken betreibt.


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Als Delegierte in der Landesapothekerkammer ist sie auch mit vielen Kollegen aus ganz Bayern im Gespräch. "Wir schließen uns zusammen, man hilft sich", das klappe reibungslos.

Die Nachfrage ist groß – ebenso der Bedarf nach Beratung. "FFP2-Masken können acht Stunden getragen werden, wenn man sie also eine halbe Stunde für einen Einkauf trägt, kann man sie gut aufbewahren, in einer Plastikschale zum Lüften etwa, und dann wieder benutzen, bis die acht Stunden Tragezeit weg sind."

Waschbar sind FFP2-Masken nicht, betont Schlenk. Auch die Aufbereitung im Backofen oder mit Bügeleisen sei nicht ratsam. "Das haben wir am Anfang der Pandemie gemacht, als wir wenig Masken hatten. Jetzt sind genügend da."

Beim Tragen gilt: Die Maske muss dicht an der Haut anliegen. "Mit dickem Make-Up, Labello oder auch mit Bart gibt es keine optimale Wirkung – lieber im Moment verzichten, sich vom Bart trennen. Derzeit gilt: Schutz vor Schönheit", sagt Schlenk. Denn die Situation stehe "Spitz auf Knopf". Um sicher zu gehen, könne man in vielen Apotheken mit Anmeldung auch Schnelltests machen: Das dauere zehn bis 15 Minuten, Kosten: 40 bis 45 Euro.

 

Auch bei Apothekerin Ingrid Popp in den Freystädter und Berchinger Apotheken "ist der Run auf FFP2-Masken groß", sagt Popp. Bisher hatten viele die zertifizierten Masken etwa bei einem Besuch älterer Verwandter getragen. "Jetzt betrifft es das alltägliche Leben von jedem", sagt Popp. Auch die Apothekersprecherin des Landkreises Neumarkt ist sicher, dass die Masken nicht knapp werden. "Die gehen uns nicht aus."


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Die FFP2-Masken als Pflichtvorgabe helfen in Popps Augen, "einen gewissen Standard" zu etablieren. Denn die Maske schütze den Träger und die Mitmenschen. Gerade jetzt sei das wichtig: "Bei solchen Temperaturen ist das Virus stabil."

Warten auf die Gutscheine

Einige ältere Kunden haben in ihrer Apotheke schon den Bezugsschein der Krankenkasse für sechs FFP2-Masken – Zuzahlung zum Sixpack: zwei Euro – vorgelegt. Andere warten noch auf Gutschein-Post.

"Das läuft übers Bundesministerium und die Bundesdruckerei", erläutert Günther Wurm von der Barmer. Die ersten fälschungssicheren Gutscheine seien erst vor zwei Tagen bei seiner Kasse eingetroffen. Als erstes erhalten Menschen über 75 die Voucher, dann 70- bis 74-Jährige und Risikogruppen, als letztes die 60- bis 69-Jährigen. "Die Reihenfolge hat uns das Ministerium vorgegeben", so Wurm. Der erste Gutschein gilt im Januar und Februar, dann folgt ein zweiter für Mitte Februar bis Mitte April.

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