Betriebsversammlung

Neumarkter Baufirma Klebl zahlt freiwillig Inflationszulage

vnp

24.1.2023, 13:00 Uhr
Die Firma Klebl blickt auf 2022 zurück.

© Roland Fengler Die Firma Klebl blickt auf 2022 zurück.

Ein Schritt in Richtung Digitalisierung hat sich bei der Neumarkter Unternehmensgruppe Klebl schon bewährt: So veranstaltete man in der Kleinen Jurahalle in Neumarkt die Betriebsversammlung auch postcorona im hybriden Format als Präsenzveranstaltung mit Live-Stream.

In seiner Rede blickte Geschäftsführer Johannes Klebl auf ein wirtschaftlich gutes Jahr 2022 zurück. So legten Umsatz und Mitarbeiterzahl zu, während die durchgängig hohe Auslastung im Bauunternehmen und die Vollauslastung in den sechs Betonfertigteilwerken für den konstanten Erfolg von Klebl sprechen.

Zu den rund 60 Anwesenden vor Ort zählten Betriebsratsmitglieder, Jubilare für 40 und 25 Jahre Firmenzugehörigkeit sowie Ruheständler, Geschäftsführung und der Vertreter der IG BAU. Die restliche Neumarkter Belegschaft war dazu eingeladen, mittels Online-Streaming die Veranstaltung live mitzuverfolgen – am Arbeitsplatz wie auch zu Hause erreichte man somit ein maximal großes Firmenpublikum.

Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitarbeiter hob Betriebsratsvorsitzender Christian Lang die freiwilligen monetären Leistungen und Ausgaben des Betriebes hinsichtlich Altersvorsorge, Schulungen, Ehrungen, Jubiläen im Jahr 2022 in Höhe von 1,4 Millionen Euro anerkennend hervor. Besonderer Dank des Betriebsrats galt der Zahlung einer freiwilligen Inflationsprämie im Jahr 2022 über 750 Euro für jeden Mitarbeitenden.

Betriebsratsvorsitzender Christian Lang berichtete über die seit diesem Jahr gültigen Neuerungen des Bau-Tarifvertrags. Insbesondere die Wegezeitentschädigung bei Auswärtsbaustellen mit und ohne tägliche Heimfahrt war auch Thema im Vortrag des Abteilungsleiters Bauwirtschaft im Bundesvorstand der IG BAU, Christian Beck.

Die neu eingeführte Wegezeitentschädigung komme den Mitarbeitern auf Auswärtsbaustellen zugute. Darüber hinaus würden bei Auswärtstätigkeit weitere freiwillige übertarifliche Leistungen geboten, wie Geschäftsführer Johannes Klebl anschließend betonte.

Audi, Porsche, MAN

Ein Großteil der aktuellen Bauvorhaben in allen Landesteilen seien Neubauten langjähriger Stammkunden. So liefen unter anderem aktuell mehrere Projekte für die Automobilindustrie: Bauvorhaben für Audi in Neckarsulm, Porsche in Zuffenhausen sowie für MAN in Nürnberg.

Die beiden größten aktuellen Bauvorhaben seien ein Logistikzentrum für das Kontraktlogistikunternehmen Pfenning Logistics im hessischen Mecklar mit einem Volumen von über 50 Millionen Euro sowie ein Großprojekt für Edeka in Marktredwitz.

Mit einem erfreulichen Auftragsbestand in den Fertigteilwerken und den laufenden Bauprojekten im Roh- und Schlüsselfertigbau sei für eine hohe Auslastung in den kommenden Monaten gesorgt. Das Klebl Bauzentrum, der OBI Bau- und Gartenmarkt in Neumarkt sowie der Bereich Hausbau hätten ebenfalls Umsätze mit Zuwachs zu verzeichnen.

Branche verändert

Hohe Baupreise und die gestiegenen Zinsen infolge der hohen Inflation hätten auch die Baubranche verändert. Für den Wohnungsbau zeige sich das am deutlichsten, jedoch durch längere Investitionsentscheidungen und Vergabezeiträume der Bauherren sowie stärkeren Wettbewerb um die Aufträge auch im Wirtschaftsbau.

Während sich Verfügbarkeit und Preise der meisten Baustoffe stabilisiert hätten, seien die Aufwendungen für energieintensive Baustoffe zuletzt gestiegen. Auch wenn der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie derzeit mit einem realen Rückgang von sechs Prozent des Umsatzes der deutschen Bauwirtschaft rechne, sehe sich Klebl für die Zukunft gut aufgestellt und wirtschaftlich gerüstet - für das Jahr 2023 mit Kontinuität bei den Umsätzen, so der Geschäftsführer.

Allein 2022 habe Klebl rund 15 Millionen Euro in Neuerungen an den Standorten und in Schalung, Maschinen, Automatisierung und in Digitalisierung investiert. Der für 2023 geplante Betrag würde dies noch übersteigen.

Investiert werde aktuell neben der Erweiterung des Verwaltungsgebäudes am Stammsitz in Neumarkt, dem Anbau an den OBI-Baumarkt zudem auch an den Standorten der Fertigteilwerke.

Großflächig Sonnenstrom

Für mehr Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Unabhängigkeit bei der Energieversorgung würden an allen Standorten großflächige Photovoltaikanlagen installiert, und in Neumarkt soll zudem die vorhandene Biomasseheizung erweitert werden.

Die Ehrungen der Jubilare für 25 und 40 Jahre Zugehörigkeit und der Mitarbeiter, die in den Ruhestand verabschiedet wurden, erfolgte wie gewohnt durch Firmeninhaber Werner Klebl. Mit einem Augenzwinkern wurden die von den Arbeitskollegen festgehaltenen Charakterzüge der Jubilare und Ruheständler sowie deren besondere Momente in der Zeit bei Klebl vorgetragen.

In den Ruhestand verabschieden sich diese Klebl-Mitarbeiter.

In den Ruhestand verabschieden sich diese Klebl-Mitarbeiter. © Tom Eichenseer

Für 40 Jahre Betriebszugehörigkeit wurden geehrt: Reinhard Brandmüller, Claudia Gerner, Erhard Glas, Georg Hollfelder, Benno Lautenbacher, Ernst-Willibald Maier, Helmut Wolf.

Auf vier Jahrzehnte Betriebszugehörigkeit blicken diese Klebl-Beschäftigten zurück.

Auf vier Jahrzehnte Betriebszugehörigkeit blicken diese Klebl-Beschäftigten zurück. © Tom Eichenseer

Für 25 Jahre Betriebszugehörigkeit wurden geehrt: Martin Blank, Norbert Frank, Stefan Götz, Georg Graser, Florian Heßlinger, Andreas Lehmeier, Michael Lehmeier, Thomas Meier, Christine Meyer, Sandra Nobis, Josef Pappi, Marco Prax, Thorsten Pröll, Michaela Reinhardt, Kathrin Schmid, Manfred Seitz, Hasan Ucrak, Manfred Urban, Ines Winkler, Vahan Yelegen.

Diese Klebl-Mitarbeiter gehören dem Neumarkter Unternehmen seit 25 Jahren an.

Diese Klebl-Mitarbeiter gehören dem Neumarkter Unternehmen seit 25 Jahren an. © Tom Eichenseer/Klebl

In den Ruhestand verabschiedet wurden: Wolfgang Schütze, Herbert Götz, Johann-Oscar Sossau, Karl-Heinz Spangler, Horst Meier, Inge Roider, Andrew Tresidder, Rita Junckert, Reiner Suchomel, Elisabeth Rottmooser, Klaus Stadlmann, Hans-Dieter Adam, Ludwig Iberl, Andreas Zitschke.

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