Neumarkter Berufsschüler erleben Rettungseinsatz hautnah

2.4.2019, 17:00 Uhr
Neumarkter Berufsschüler erleben Rettungseinsatz hautnah

© F.: Hauck

Die Unfallursache war in diesem Fall egal; was zählte, waren die beiden verletzten Insassen in dem verbeulten Skoda. Zwei Berufsschülerinnen eilen herbei, fragen die blutverschmierten Unfallopfer nach ihrem Zustand, informieren mit dem Handy die Rettungsleitstelle.

Die Jungs im Auto sind nur geschminkte Mitschüler, der Notruf ist aber echt, er aktiviert die Rettungskette. Nach zehn Minuten rückt die Feuerwehr mit Tütatata an, zwei Minuten später folgt der Sanka. Polizei und Kriseninterventionsteam waren ausnahmsweise schon da, als die drei Moderatoren die Zuschauer – dies eine Mal war "Gaffen" ausdrücklich erwünscht – auf die kommenden halbe Stunde einstimmten.

"Hätten die nicht schneller kommen können?", wird der schwer verletzte Beifahrer nach seiner Bergung fragen. "Es dauert halt doch ein bisschen", antwortet Brandmeister Reimund Thumann von der Neumarkter Feuerwehr. "Die Einsatzfahrzeuge werden andauernd von anderen Verkehrsteilnehmern ausgebremst."

Thumann wechselt sich am Mikrofon mit Polizeioberkommissar Martin Schlaffer und Rettungssanitäter Christian Weiß ab. Sie erläutern das keineswegs hektische Geschehen rund um den Unfallwagen, wo jeder Handgriff sitzen muss. Während das BRK die Erstversorgung übernimmt und den nur leicht verletzten Fahrer aus dem Skoda holt, breiten die Feuerwehrleute ihr Rettungsarsenal aus, angefangen von Rettungsschere und Rettungsspreizer.

Zehn Minuten später ist das Autodach abgetrennt. Jetzt kann mit dem "KED-System" (Rettungskorsett) der mutmaßlich an der Wirbelsäule verletzte Beifahrer geborgen werden. Dabei achten die Retter auch darauf, sich nicht gegenseitig auf die Füße zu steigen. Im Fachjargon: Sie "vermeiden die Bildung einer Rettungstraube".

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