Neumarkter Kehrlaster sind sauberer und leiser

26.9.2019, 12:00 Uhr
Neumarkter Kehrlaster sind sauberer und leiser

© Foto: Wolfgang Fellner

Peter Edenharder bezeichnete die Anschaffung der neuen Fahrzeuge mit einem 240 PS starken Euro-6-Dieselmotor denn auch als "Quantensprung", gehen damit der Partikel- und der Stickstoffoxid-Ausstoß doch um 90 Prozent, die Lärmemissionen um 15 Dezibel zurück. Ausgestattet sind die Lkw, die wegen der für den Fahrer besseren Übersicht auf den Straßenrand rechts gesteuert sind, mit einem weiteren 100 PS starken Motor, der die Kehrbesen antreibt und den Dreck ansaugt. Dieser wird in einem fünf Kubikmeter großen Tank gesammelt, zum Wertstoffhof Blomenhof gebracht, dort getrennt und teilweise, zum Beispiel Kunststoffe, wiederverwertet.

19 000 Kilometer im Jahr

Oberbürgermeister Thomas Thumann und Nicole Sagasser, Leiterin des Beitrags- und Gebührenamtes, erläuterten, wie in Neumarkt die Straßenreinigung funktioniert. Die 480 Straßen der Stadt sind in zwei Reinigungskategorien eingeteilt: Kategorie II – die stärker verschmutzten Bereiche in der Altstadt – werden vom Bauhof gereinigt. Kategorie I – weniger verschmutzte Bereiche, was für die allermeisten Straßen gilt – werden von der Firma Edenharder einmal pro Woche gereinigt. Die zwei Fahrzeuge der Firma fahren wöchentlich 370 Kilometer ab, das sind im Jahr weit über 19 000 Kilometer, was in etwa der Entfernung von Neumarkt nach Tokio und zurück entspricht.

Die Stadt holt sich die Kosten für die Straßenreinigung über – wie OB Thumann meinte – "sehr moderate" Gebühren wieder herein. Abgerechnet wird über den Grundabgabenbescheid nach Straßenfrontmeterlänge. Im Vierteljahr sind es bei der Reinigungsklasse I 28 Cent pro Meter Straßenfrontlänge, das heißt 1,12 Euro pro Meter im Jahr. Das Beitrags- und Gebührenamt verwaltet fast 10 700 Gebührenfälle zur Straßenreinigung. Insgesamt kommen dabei pro Jahr rund 360 000 Euro zusammen. Für Kindergärten, Seniorenheime und Kirchen übernimmt die Stadt Neumarkt die Gebühr.

Ein nur schwer zu lösendes Problem bei der Straßenreinigung seien die parkenden Autos, sagten Thumann und Sagasser. Immer wieder beklagten sich Anwohner, dass sie die Gebühren zahlen müssten, obwohl die Kehrmaschine bei ihnen wegen der parkenden Autos gar nicht kehren könne. "Eine Gebührenreduzierung ist dafür nicht vorgesehen", sagte der OB.

Eingeschränktes Halteverbot

Zu gewissen Zeiten, etwa bei verstärktem Laubfall jetzt im Herbst oder nach dem Winter, stelle die Stadt deshalb mobile Schilder mit eingeschränktem Halteverbot auf. Thumann appellierte an die Anwohner, wenigstens das eigene Fahrzeug dann nicht dort abzustellen und vielleicht auch noch die Nachbarn dafür zu sensibilisieren, damit die Kehrmaschine ungehindert durchfahren kann.

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