Neumarkter Konditoren bei TV-Show "Das große Backen"

17.5.2019, 15:00 Uhr
Tamara Seidenglanz und Max Wittl treten bei der TV-Show "Das große Backen - Die Profis" an.

© Sat 1 Tamara Seidenglanz und Max Wittl treten bei der TV-Show "Das große Backen - Die Profis" an.

 

„Die Jury hat da auch schon mal mit dem Lineal nachgemessen“, sagt Max Wittl. Makellos sollte jedes Törtchen sowieso sein. Und munden sollten sie selbstverständlich auch noch.

Am Sonntag, 19. Mai, um 17.40 Uhr startet eine neue Staffel der TV-Backshow auf Sat.1. Wetteiferten bisher Hobbybäcker mit Kuchen, Torten und anderen Süßspeisen um den Sieg, so kommt nun erstmals die „Haute Cuisine der Pâtisserie“, sprich die Profis, an die Reihe. Sechs Zweier-Teams treten an; nach drei Folgen stehen die drei Finalteilnehmer fest, die in der vierten Show um den goldenen Cupcake und 10 000 Euro kämpfen.
Ob Tamara Seidenglanz (25) und Max Wittl (23) dann noch dabei sind, werden wir noch sehen.

Die Konkurrenz hatte dem jungen Paar aus Neumarkt vielleicht an Berufsjahren etwas voraus. Allerdings nicht an Wettkampferfahrung. Tamara etwa wurde 2018 Vizeweltmeisterin bei den Junior-Konditoren. „Vor laufender Kamera und mit laufenden Kameraleuten ist das aber nochmal was anderes“, vergleicht sie die Backshow mit früheren Wettbewerben. „Und dann will man bei allem Zeitdruck ja auch noch locker-lässig rüberkommen.“

Die Jury, besetzt mit der Crême de la Crême des deutschen Tortenhandwerks, habe nicht den kleinsten Schnitzer verziehen. Nicht bei der „Miniatur-Challenge“ mit den 50 exakt gleichen Törtchen, nicht bei der zweiten Herausforderung, dem extravaganten Schaustück. „Da gab es keine Tipps, da wurde kein Auge zugedrückt“, erzählt Max.

Das süßeste aller Handwerke

Dass er einmal seine Berufung in der Konditorei seiner Eltern finden würde, daran hatte Max Wittl lange nicht geglaubt. „Ich wollte eigentlich immer was mit dem Computer machen.“ Aber dann habe er es doch einmal probiert. Während der Ausbildung in München lernte er dann seine Freundin Tamara Seidenglanz kennen. Sie kommt aus Rosenheim und hat sich nach dem Abi und ohne große Vorkenntnisse für das süßeste aller Handwerke entschieden. „Ich war eine der wenigen Auszubildenden, die nicht aus einer Konditorenfamilie stammen“, sagt die 25-Jährige. „Da war mir klar, dass ich Gas geben muss.“

Tamara und Max schlossen die Ausbildung mit Bravour ab – sie als Jahrgangsbeste und er als Zweitbester – und sammelten erste berufliche Erfahrungen in Frankreich, Schweden und Australien. Mittlerweile leben sie in Neumarkt und arbeiten in der Konditorei am Oberen Markt. Was weitere Exkurse in die feine Welt der Torten und Schokolade nicht ausschließt. „Die Meisterschule kommt auch noch“, sagt Max.

Den Meister hatten ihre Konkurrenten im TV-Studio bereits. Doch Können sei eben nur die halbe Miete beim „Großen Backen“, weiß der Juniorchef im Hause Wittl. „Die anderen 50 Prozent sind Organisation.“ Denn ohne den straffen Zeitplan, den sie vor dem eigentlichen Backen in wenigen Minuten erstellten, wäre die vorgegebene Höchstdauer von dreieinhalb Stunden für Törtchen und neun Stunden für das Schaustück kaum einzuhalten gewesen.

Freilich spielt auch das Equipment – vom Froster über die Temperiermaschine bis zur Wärmelampe – eine gewichtige Rolle. „Da schaut man als erstes, was die anderen so alles auffahren.“ Das Team aus Neumarkt ließ in dieser Hinsicht nichts anbrennen und rückte mit einem voll bepackten Sprinter an. Eine Leiter inklusive – für das 1,50 Meter hohe Schaustück zum Thema Zirkus.

Nicht zu vergessen das Training in der elterlichen Backstube, die modernst ausgestattet ist. Deshalb auch ein großer Dank der beiden Konditoren ans ganze Wittl-Team, das nicht nur mit Max und Tamara mitfiebert, sondern sie in den Wochen der Vorbereitung mit Rat und Tat unterstützte.

Mango-Törtchen auch im Laden

Ob die Mango-Törtchen aus Runde eins – mit fünf verschiedenen Texturen der tropischen Frucht – der Jury die volle Punktzahl von 30 Punkten entlockt haben? Auch die Wittl-Kunden in Neumarkt können ihre Gaumen von „Mango No. 5“ umschmeicheln lassen: Am Montag nach der Ausstrahlung der ersten Sendung, am 20. Mai, kommen die „Miniatures“ in den Verkauf.

Und für alle, die sie in der eigenen Küche nachbacken wollen: Ein Online-Seminar auf der Homepage der Konditorei Wittl wird es noch geben. Sozusagen als Schokotupfen auf der Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

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