Bundestagswahl 2021: Neumarkter Kreis-CSU schickt Susanne Hierl ins Rennen nach Berlin

20.3.2021, 13:44 Uhr
Bundestagswahl 2021: Neumarkter Kreis-CSU schickt Susanne Hierl ins Rennen nach Berlin

© Wolfgang Fellner

"Es ist geschafft", sagte Susanne Hierl nach der Wahl in der Freystädter Dreifachturnhalle. Die Kreisvorsitzende der CSU hatte sich mit einer nicht allzu großen Mehrheit von 109 gegen 89 Stimmen gegen den Neumarkter Stadtverbands-Vorsitzenden Marco Gmelch durchgesetzt. Der gratulierte der Siegerin mit Abstand zum Erfolg, wollte sein Abschneiden selbst aber nicht weiter groß kommentieren: "So ist es halt nun."

"Einfach gibt bei mir nicht", sagte eine völlig gelöste Susanne Hierl, von der merklich die Abspannung abfiel. Als Kreisvorsitzende eigentlich als Kandidatin für die Wahlkreiskonferenz gesetzt, war mit Marco Gmelch vor wenigen Monaten plötzlich ein Gegenkandidat aufgetaucht.

Der, wie andere Delegierte vorrechneten, so schlecht nicht abschnitt: "Aus dem Stand auf 45 Prozent, das ist beachtlich", sagte einer. Ein anderer wollte das Abschneiden nicht kommentieren: "Wer die Mehrheit hat, hat die Mehrheit", sagte er nur.

Luftig in großer Halle

Die Kreisvertreter-Versammlung in Freystadt stand ganz im Zeichen von Corona. Die große Halle war weitläufig bestuhlt, damit der Abstand eingehalten werden konnte, die Türen standen offen, es wehte ein frischer Wind durch die Reihen. Alle Kreisvertreter hatten FFP2-Masken zu tragen. Das Landratsamt als Aufsichtsbehörde hatte genau 60 Minuten Zeit für die Veranstaltung eingeräumt.

Die reichten am Ende, wurden sogar noch etwas unterschritten. Das war unter anderem wieder einmal der Routine von Elmar Forster zuzuschreiben, der die Versammlungsleitung übernahm.

Bundestagswahl 2021: Neumarkter Kreis-CSU schickt Susanne Hierl ins Rennen nach Berlin

© Wolfgang Fellner

Eigentlich, hatte Kreisvorsitzende Susanne Hierl gesagt, gebe es viel zu besprechen für die Kreisvertreter. Angefangen von den Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung bis hin zum Maskenskandal gebe es "viel aufzuarbeiten", sagte Hierl. Sie dankte den 91 Ortsvereinen der CSU im Kreis, die in den vergangenen Wochen mit einem Kraftaufwand die Kreisvertreter nominiert haben. Die Frage sei gewesen, ob man das "in Präsenz" machen könne, aber das gehe nicht anders. Es müsse darum schnell gehen.

"Hart und fleißig arbeiten"

Per Losentscheid konnte sich Susanne Hierl als erste den knapp über 200 Kreisvertretern vorstellen. Sie ließ ihre Vita passieren und nannte die Ziele, die sie antreiben: Zum einen wolle sie das Direktmandat erneut wiederbesetzen und damit verteidigen, zum anderen wolle sie sich mit Beharrlichkeit, Ausdauer und Einsatz für eine solide Zukunft der Heimat einsetzen. "Ich werde hart und fleißig arbeiten", sagte die 47-Jährige.

"Mein Werdegang ist kein akademischer", sagte Marco Gmelch. Er stamme aus einer Arbeiterfamilie und habe sich über den Quali und eine Lehre hochgearbeitet in einer Bank. Er wolle der Kandidat werden, sagte er, weil es noch andere Dinge gebe, die die Menschen in diesem Land umtreiben denn die, die derzeit von der Politik vorgegeben werden: "Es wird eine andere Politik erwartet", sagt er. Der Bundestag werde dominiert von Juristen und Lehrern, "wo sind die Landwirte, die Arbeiter, die Krankenschwestern?", fragte er. Er gehe die Sache mit Herzen an und bat, bei der Wahl ebenfalls dem Herzen zu folgen.

Respektables Ergebnis

Das taten dann viele, die dem Neumarkter mit 89 Stimmen zu einem respaktablen Ergebnis verhalfen. Auch wenn es nicht reichte. Finanzminister Albert Füracker, MdB Alois Karl, Landrat Willibald Gailler und viele Delegierte gratulierten - mit Abstand, es gab Blumen für Susanne Hierl.

Weiter geht es nun am 20. Mai im Concress-Centrum in Amberg mit der Bundeswahlkreiskonferenz. Das ACC bietet Platz für eine Präsenzveranstaltung. Die Neumarkter gehen mit sechs Delegierten mehr ins Rennen, das ein enges werden wird. "Auf den Stimmen mehr können wir uns nicht ausruhen", sagte Susanne Hierl. Sie werde deshalb versuchen, auch Wahlmänner der Gegenseite für sich zu gewinnen. Sie habe ein gutes Netzwerk in Amberg, sagte sie dazu vieldeutig.

 

 

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