Neumarkter Lammsbräu investiert 21 Millionen Euro

9.9.2019, 17:27 Uhr
Neumarkter Lammsbräu investiert 21 Millionen Euro

© Fritz-Wolfgang Etzold

Johannes Ehrnsperger berichtete auch vom geplanten Bau einer neuen Logistikhalle auf dem Brauereigelände und dem Bau eines neuen Rohrleitungsnetzes mit "Medientrasse" sowie moderner Rückkühlwerke. Zudem sollen fünf zusätzliche Lagertanks mit einem Fassungsvermögen von 5600 Hektolitern aufgebaut werden. Die Lammsbräu installiert außerdem eine zweite Abfüllanlage mit einer Stundenkapazität von 12000 Flaschen. Auch die Biomälzerei — teils noch mit Technik aus den 1950er Jahren — soll modernisiert und erweitert werden. Damit kann die Brauerei zusätzlich 1300 Tonnen reines Bio-Malz pro Jahr herstellen.

"Wir tun alles mögliche, um zukünftsfähig zu sein, davon profitiert die ganze Region — wir übernehmen ganzheitliche Verantwortung für die Mitarbeiter, die Öko-Landwirte und die Gesellschaft", sagte Johannes Ehrnsperger beim Spatenstich am Blomenhof. Die Lammsbräu wolle damit ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern, die Kapazitäten schaffen, die der Ökolandbau für weiteres Wachstum brauche, die Produktionsabläufe verbessern und den Ressourcenverbrauch weiter verringern.

Regierungspräsident Axel Bartelt zeigte sich von der Firmenphilosophie des größten Biobierproduzenten Deutschlands "schwer beeindruckt". Das Investitionspaket sei ein "Meilenstein der erfolgreichen Unternehmensgeschichte". Es tue dem Wirtschaftsstandort Neumarkt und der ganzen Oberpfalz sehr gut.

"Die Kette schließt sich", sagte Landrat Willibald Gailler und meinte damit die enge Verzahnung des Bio-Bierherstellers mit der Landwirtschaft: In der Öko-Modellregion des Landkreises Neumarkt würden inzwischen 156 Öko-Landwirte rund 7000 Hektar bearbeiten. Das Bier aus der Lammsbräu sei inzwischen ein richtiger "Exportschlager". Das Unternehmen sei ein Beispiel dafür, dass die heimische Wirtschaft die Herausforderungen des Marktes annehme.

Neumarkter Lammsbräu investiert 21 Millionen Euro

© Andre De Geare

Neumarkts OB Thomas Thumann nutzte den Spatenstich um dem 29-jährigen Lammsbräu-Chef Ehrnsperger beste Noten zu geben: Der Genrationswechsel und Übergang sei bei der Lammsbräu "hervorragend gelöst" worden. Der "Vorzeigebetrieb in Sachen Bio" gehe mit seinen landwirtschaftlichen Zulieferern richtig um: Die Fünf-Jahres-Verträge und die Abnahme der Rohstoffe über den Marktpreisen seien die "richtige Philosophie".

Lammsbräu-Logistikleiter Günther Membarth erklärte, was bis zur Inbetriebnahme des neuen Lammsbräu-Standortes im April 2020 auf dem knapp 12 000 Quadratmeter großen Grundstück passiert: Rund um eine Logistikhalle (2553 Quadratmeter Nutzfläche) und eine Leichtbauhalle (680 Quadratmeter) werden der eigene Fuhrpark, der Abholerbereich und das Feste-Team der Lammsbräu angesiedelt sein. Letzteres wickelt etwa 350 Festivitäten pro Jahr ab. Rund 20 Mitarbeiter werden an dem neuen Lammsbräu-Standort auch einen neuen Bürotrakt und Sozialräume nützen.

Die Bau-Wertschöpfung bleibt in der Region: Planer ist das Architekturbüro Berschneider in Pilsach, die Bauausführung obliegt der Neumarkter Klebl GmbH.

In der Facebook-Gruppe "Wir lieben Bier aus Franken!" bieten wir unseren Usern ein offene Plattform zum Austausch, zur Information und zur Diskussion rund um Bier und Brotzeit und die schönsten Einkehr-Lokalitäten unter freiem Himmel in der Region. Treten Sie bei und diskutieren Sie mit!

 

Keine Kommentare