Neumarkter Musikant feiert Oktoberfest in Japan

1.10.2019, 12:59 Uhr
Neumarkter Musikant feiert Oktoberfest in Japan

© Foto: Alexander Koll-Pfeifer

Die Japaner sind sehr diszipliniert. Auch beim Feiern. "Sobald die Musik beginnt, geht es richtig rund", sagt Alexander Koll-Pfeifer. Nach einer halben Stunde hat das rote Pferd sich endgültig umgekehrt. Die Besucher steigen von den Bänken und widmen sich wieder ihren Krügen. Drei mal am Tag geht es so. "Früher haben wir öfter gespielt, aber das hat sich auf den Bierabsatz ausgewirkt, weil während der Musik niemand etwas trinkt."

Der Neumarkter Musiker ist mit seiner Steirischen heuer schon zum fünften Mal in der Hafenstadt Fukuoka. Das Oktoberfest dort dauert zehn Tage, 3000 Leute fasst das Festzelt. Fukuoka ist damit das größte Oktoberfest Japans. Richtig gelesen: das größte. Denn in dem asiatischen Land gibt es fast 80 Oktoberfeste, in fast jeder Großstadt findet eines statt. "Es gibt eine große Community, die von Oktoberfest zu Oktoberfest reist", sagt Koll-Pfeifer.

Doch nur in Fukuoka wird die originale Wiesn-Stimmung annähernd eingefangen. "Fukuoka legt wert darauf, nicht nur deutsch, sondern spezifisch bayerisch zu sein." Das liegt nicht zuletzt am bayerischen Bier, das dort ausgeschenkt wird. Neben den Münchener Brauereien fließt dort etwa auch "Kloster Weltenburg" der Regensburger Brauerei Bischofshof aus dem Zapfhahn.

Weißwurst gibt es auch

Weißwurst gibt es auch. "Sie versuchen es", sagt Koll-Pfeifer höflcih zurückhaltend – schon ganz japanisch. Und noch etwas ist anders: Vor dem ersten Bier schlucken die Japaner kleine Pillen. "Das soll gegen den Kater helfen."

Doch bevor Koll-Pfeifer nach Japan fliegt, hat er einen Einsatz in den USA: beim Oktoberfest in Cincinnatti am Dreiländereck von Ohio, Kentucky und Indiana.

In dieses Gebiet sind traditionell sehr viele Einwanderer aus Deutschland gekommen. Darunter auch Donauschwaben, die auf einem eigenen Vereinsgelände ihre Gemeinschaft pflegen. "Das Festareal ist so ähnlich wie in Neumarkt; es gibt keine Festzelte, sondern feste Gebäude", sagt Koll-Pfeifer.

Mit fünf Musikern reisen sie dorthin, angestoßen hat dies Werner Bärnreuther, der Bandleader der "Alpinschlawiner", mit denen Koll-Pfeifer seit 2015 auf der Bühne steht.

In Cincinnatti allerdings werden sie nur eine Stunde täglich zusammen spielen. "In der Oberkrainer-Besetzung, die mir besonders am herzen liegt." Den restlichen Tag teilt sich das Quintett auf. Ein Duo spielt auf dem Gelände, ein Trio im "Festzelt". Drei Tage geht es rund. Anschließend fahren die fünf deutschen Musiker noch zehn Tage durch die USA, in die Country-Stadt Nashville/Tennessee und nach Memphis. "Ich will unbedingt das Grab von Elvis besuchen."

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