Neumarkter "Radklima" hat sich gebessert

10.4.2019, 09:51 Uhr
Neumarkter

© Fritz-Wolfgang Etzold

"Die Förderung von Lastenrädern ist eine Investition für eine lebenswertere Stadt Neumarkt", betonen die Neumarkter Grünen. Viel Bürger klagten, die Stadt ersticke im Verkehr. Gerade auf rein innerstädtischen Fahrtstrecken sei E-Mobilität im Sinne von Pedelecs, Lastenrädern und kleinen Elektrorollern in hervorragender Weise geeignet, Schadstoffe und Lärm im Stadtgebiet zu reduzieren und Flächen zu sparen.

Und: Wer wohnortnahes Einkaufen mit dem Lastenrad fördert, unterstütze auch den lokalen Einzelhandel. Noch ein Vorteil: "Kinder können sicher und umweltfreundlich zu Kindergarten, Schule und anderen Freizeitaktivitäten gebracht werden." Das passt zur aktuellen Stimmungslage: Sicherheitsgefühl und die Freude am Radfahren sind in den vergangenen Jahren bundesweit zurückgegangen. Das ist das Fazit des ADFC-Fahrradklima-Tests 2018, den Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gestern in Berlin vorgestellt hat. Die Umfrage unter Radfahrern ist zwar nicht repräsentativ, gilt aber als Stimmungsbarometer.

Gegen den allgemeinen Trend hat sich Neumarkt in der Kategorie der Städte von 20 000 bis 50 000 Einwohner um mehr als 100 Plätze verbessert: von Rang 296 im Jahr 2016 (mit einem Notendurchschnitt von 4,1) auf Rang 171 (3,84).

Neumarkter

© Franz Xaver Meyer

Ein Ergebnis, das Olaf Böttcher vom ADFC Neumarkt doch etwas überrascht hat: "Meine Alltagserfahrung ist eine andere." Doch erkennt er an, dass die Wahrnehmung bei den insgesamt 99 Interviewten von seiner abweichen kann.

Die besten Noten erhielt Neumarkt bei der Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit dem Rad, beim Winterdienst auf und der Reinigung der Radwege. Bei letzterem hat sich der Wert gegenüber 2016 am stärksten verbessert. Dass im Stadtgebiet Jung und Alt in die Pedale treten und auch offenbar der Spaßfaktor bei vielen zunimmt, kann Böttcher bestätigen: "Es fahren immer mehr Leute mit dem Fahrrad."

Schlecht bestellt steht es laut Umfrage um die Falschparkerkontrolle auf den Radwegen (Schnitt: 4,9) und – noch mangelhafter – um öffentliche Fahrräder (5,2). Aber: "Ein Gesamtnotenschnitt mit einer Drei vor dem Komma hatten wir in Neumarkt noch nie", sagt Böttcher.

Wo es nach seiner Ansicht noch besonders hakt: beim gegenseitigen Verständnis der Verkehrsteilnehmer und am "Flickerlteppich" mit abbrechenden oder linksseitigen Radwegen. Generell wünscht sich der ADFC, schon während der Planung von Radwegen oder Wegeführungen konstruktive "Denkanstöße" liefern zu dürfen. "Dann müssten wir später nicht meckern, was in der Außenwirkung auch nicht immer gut ankommt."

InfoAm Samstag, 13. April, haben Interessierte von 10 bis 12 Uhr die Möglichkeit, an einem Infostand der Grünen und des

ADFC auf dem Neumarkter Bauernmarkt Lastenräder anzuschauen und Fragen an die Besitzer zu stellen.

Keine Kommentare