Neumarkter sollen mehr mit dem Fahrrad fahren

27.6.2020, 12:26 Uhr
Neumarkter sollen mehr mit dem Fahrrad fahren

© Foto: André De Geare

"Wir haben uns Zeit gelassen, sind fast schon am letzten Drücker", sagte OB Thomas Thumann im Ferienausschuss. Doch mittlerweile nimmt die Sache Fahrt auf. Das liegt nicht zuletzt daran, dass es seit Februar einen Radverkehrsbeauftragten in der Stadtverwaltung gibt. Felix Mühlbauer, studierter Geograf von der Uni Erlangen. Der Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes ist zu 50 Prozent für die Förderung des Radverkehrs zuständig. Die zweite Hälfte seiner Arbeitszeit soll er dem Thema Mobilität allgemein widmen.

Probleme dokumentiert

 

Im Juli 2019 war eine Kommission der agfk in Neumarkt. Sie hat eine festgelegte Route durch die Stadt abgefahren und dort Problempunkte dokumentiert. Das Ergebnis ist ein Katalog mit 45 konkreten Maßnahmen, der Punkt für Punkt abgearbeitet werden muss, wie Mühlbauer ausführte

Da geht es um attraktive Wegeverbindungen, Beschilderungen, Service-Angebote wie Fahrradtouren, die Einrichtung einer Kontaktadresse radverkehr@Neumarkt.de, an die sich Neumarkter Radler mit Problemen wenden können, die Neugestaltung der Homepage, ein Onlineformular über den Winterfahrplan und vieles mehr.

Als nächstes steht eine Haushaltsbefragung an zum Mobilitätsverhalten der Neumarkter. In fünf bis sieben Jahren findet eine weitere Befragung statt. Dann lässt sich feststellen, ob die Neumarkter öfter zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren oder ob sie womöglich noch lieber das Auto benutzen, selbst für kurze Strecken.

Kurz, ob die Maßnahmen wirken. Denn das Ziel steht fest schon seit 2013. Damals wurde im Gesamtverkehrsplan festgeschrieben, den Radverkehrsanteil von 13 Prozent im Jahr 2009 auf 16 Prozent im Jahr 2025 zu erhöhen. Doch für die Zertifizierung als fahrradfreundliche Kommune reicht das nicht aus. Dafür sollte es schon mindestens eine Steigerung um fünf Prozentpunkte sein bis 2025, also über 20 Prozent der Wege in der Stadt mit dem Rad zurückgelegt werden. Mit einem verkehrspolitischen Grundsatzbeschluss des Ferienausschusses ist die Stadt nun in der Pflicht, sich für dieses Ziel einzusetzen, etwa beim Bau oder der Sanierung von Straßen.

Die Kommission schaut im September, ob die Stadt Neumarkt ihre Hausaufgaben erledigt hat. Die Befragung wird bis dahin nicht fertig sein. Sie muss nachgereicht werden, denn in den vergangenen Wochen hätte sie wegen der herrschenden Corona-Pandemie zu verfälschten Ergebnissen geführt.

Keine Kommentare