Neumarkter Traktoren rollen zur Demo nach Nürnberg

17.1.2020, 10:00 Uhr
Neumarkter Traktoren rollen zur Demo nach Nürnberg

© Magdalena Kayser

Das Ansehen der Landwirte werde immer schlechter, ist der Eindruck des jungen Dippersrichters. "Wenn man Gülle fährt, kassiert man schon mal blöde Kommentare", sagt er. Ihn ärgert dabei, dass viele zu wenig über die Landwirtschaft und die Arbeit der Bauern wissen. Über Gülle werde geredet, als sei es ein hochgiftiges Produkt, "dabei ist das etwas organisches", sagt er. Freilich komme es auf die Menge an. Um die mögliche Belastung des Wassers mit Nitrat besser feststellen zu können, fordert er eine größere Anzahl und eine andere Verteilung der Messstellen. 

Außerdem fordert Stefan Lehmeier, erst einmal die Auswirkungen der neuen Düngeverordnung anzuschauen, bevor weitere Vorschriften folgen. Für die Landwirte gebe es ohnehin schon viel Bürokratie. Bereits jetzt müssten viele Landwirte Lager für Gülle vergrößern, gleichzeitig seien die Bauvorschriften so umfassend, dass man kaum eine Firma finde, die das umsetzen kann. 

"Unterstützung für Landwirte vor Ort wichtig"

Auch beim Thema Subventionen gebe es viel Gerede, dass die Landwirte so viel Untersützung vom Staat bekommen. "Wenn wir ordentliches Geld für unsere Produkte bekommen würden, bräuchten wir die nicht - eigentlich werden die billigen Lebensmittel subventioniert, die viele kaufen", so sieht es Lehmeier.

Stefan Lehmeier wünscht sich, dass die Leute "wieder merken: wir brauchen die Landwirtschaft, ob ich was esse,  in der Früh meinen Kaffee mit Milch trinke oder abends ein Bier." Statt zu schimpfen "ist Unterstützung für die Landwirte vor Ort wichtig".  Er hofft, dass nach den Kundegebungen von Seiten der Politik - in Nürnberg spricht Minister Hubert Aiwanger - auch Taten folgen. 

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