Neumarkter unsicher wegen Thomas-Cook-Pleite

26.9.2019, 10:17 Uhr
Neumarkter unsicher wegen Thomas-Cook-Pleite

"Wir haben Kunden, die aus ihren Hotels geflogen sind, es gibt in keinem Hotel mehr eine Reiseleitung", berichtet Lorena Tacke von Merz Reisen in der Rosengasse. Vom Veranstalter seien keine Informationen mehr zu bekommen. "Wir wissen nicht mehr, als in den Medien steht", sagt Tacke.

Nochmals bezahlen

Man versuche, mit den Kunden in Kontakt zu bleiben, zum Teil habe man neue Rückflüge gebucht, die die Kunden aber nochmals bezahlen müssen. Ob diese über die Insolvenzversicherung ihr Geld zurückbekommen, ist nach Tackes Meinung unsicher. "Die für jeden Reiseveranstalter zur Verfügung stehenden 110 Millionen Euro sind wahrscheinlich nicht ausreichend, es gibt Meldungen, dass 300 bis 400 Millionen Euro nötig wären."

Die Unsicherheit sei auf allen Seiten groß. "Wir wissen nicht, ob wir bei denen, die erst reisen wollen, umbuchen sollen", so Tacke. Viele Kunden, die für ihren Jahresurlaub lange gespart haben, hätten Angst, noch mal zu buchen und womöglich auch bei einem anderen Veranstalter ihr Geld zu verlieren. "Die Kunden warten ab oder bleiben lieber gleich ganz zuhause." Die Folgen für die ganze Reisebranche seien noch nicht absehbar.

Alle werden zurückgebracht

Karina Eckstein von WM-Reisen in der Oberen Marktstraße kann berichten, dass alle betroffenen Kunden, die derzeit verreist sind, von den Airlines regulär zurückgebracht werden. Niemand müsse nachzahlen. "Wir haben von den Hotels und den Airlines das Okay." Ansonsten müsse man abwarten, was das Insolvenzverfahren noch bringe. "Wir warten ab und vertrösten die Kunden." Da ohnehin erst nächste Woche wieder Kunden mit Thomas Cook verreisen wollten, sei die Lage insofern noch relativ entspannt.

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