Neumarkter Wirte erleben verhaltenen Start

27.5.2020, 16:02 Uhr
Neumarkter Wirte erleben verhaltenen Start

© Foto: André De Geare

An den ersten Tagen war mittags einiges los und auch abends tut sich was – trotz Abstandsgebot und Hygieneregeln. "Es ist nicht ganz einfach", gibt Kirsch zu. Aber: Am Tisch können die Gäste ihre Masken ablegen.

Doch bis dahin ist vieles noch anders als vor Corona: Die Bedienung führt die Gäste zu ihrem Tisch. "Wie in einem Fünf-Sterne-Restaurant", sagt Kirsch.

Für eine Platz in der Gaststube ist grundsätzlich eine Reservierung notwendig. Spontanbesucher sind selbstverständlich gerne gesehen. Doch kann es sein, dass kein Tisch frei ist. Wo 1,5 Meter Abstand gehalten werden muss, bleiben zwangsläufig einige Plätze unbelegt.

Im Hotel-Gasthof Wittmann in der Bahnhofstraße etwa ist nur jeder zweite Tisch eingedeckt. Norbert Wittmann erwartet deshalb auch nicht zuviel in den ersten Tagen. "Das wird sich erst groß ändern, wenn es noch etwas lockerer wird", sagt Norbert Wittmann. Essen gehen sei schließlich auch ein Erlebnis. Wobei die Registrierungspflicht kein entscheidendes Hindernis sei, so Wittmann. Denn 80 Prozent der abendlichen Gäste reser ieren eh, ihre Daten sind also erfasst. Nur bei einer überschaubaren Zahl schreibt die Bedienung Namen und Telefonnummer auf.

Gute Erfahrungen hat Wittmann mit dem Mitnahme-Angebot gemacht. Sicherlich auch, weil es in der Metzgerei schon immer kleine Mittagsgerichte gab, die Kunden das also verinnerlicht haben. Doch auch am Sonntag haben viele Neumarkter ihren Braten beim Gasthof abgeholt. "Das wird sehr gut angenommen", sagt Wittmann.

Anonyme Anzeigen

Doch eines tut Heike Kirsch in der Seele weh: Wenn nach anonymen Anzeigen bei Polizei oder Landratsamt Kontrolleure anrücken - nur um festzustellen, dass alles in Ordnung ist. "Das kostet so viel Kraft."

 

 

Eine Regel verstehen manche Gäste allerdings nicht: Weshalb der Betrieb in der Stube bis um zehne geht, während im Garten schon um 20 Uhr Schluss ist. "Das gab manche Diskussioen", sagt Kirsch. "Aber wir haben die Regeln ja nicht gemacht."

Und die hat die Staatsregierung ja inzwischen auch schon wieder geändert. Ab dem 2. Juni dürfen Biergärten und Außengastronomie ebenso wie innen bis 22 Uhr geöffnet sein. 

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