Neumarkts alte Feuerwache zum Abriss freigegeben

9.12.2019, 19:51 Uhr
Neumarkts alte Feuerwache zum Abriss freigegeben

© Foto: André De Geare

Die Grundstücke hinter der alten Neumarkter Feuerwache bis hin zum Rainbügl gehören bis auf zwei Ausnahmen mittlerweile der Stadt Neumarkt. Dort soll eines Tages das "Quartier Sterngasse" entstehen mit einer Rathaus-Außenstelle zur Johanneskirche hin und Wohngebäuden im hinteren Teil.

Architekt Martin Gebhardt vom Regensburger Büro Dömges stellte dem Bausenat drei Planungs-Alternativen vor. Bei der ersten Version bleibt die Feuerwache erhalten. "Dies bringt einige bauliche Herausforderungen im sich", sagte Gebhardt. Unter anderem müsste der Dachstuhl über der großen Halle ersetzt werden. Auch wäre die Tiefgarage nur halb so groß, weil unter dem alten Gebäude nicht gegraben würde.

Variante B sieht statt der alten Feuerwache einen Neubau mit Innenhof für das Rathaus vor. Ein Turm soll als Reminiszenz an den Schlauchturm dienen. Die dreigeschossige Wohnbebauung mit Satteldach gliedert sich um einen Innenhof.

Auch der dritte Entwurf sieht den Abbruch der Feuerwache vor, nur das dieses Mal der Original-Schlauchturm erhalten bleiben soll.

 

 

Eigentlich hatte der Bausenat die vorgestellten Planungsalternativen nur Kenntnis nehmen und beschließen sollen, dass diese weiterverfolgt werden. Doch OB Thomas Thumann änderte die Vorlage kurzfristig, so dass noch nur noch die zweite Variante zur Abstimmung stand. "Mein Favorit", hatte Thumann direkt nach der Vorstellung gesagt.

Gegen die einseitige Festlegung in diesem frühen Stadium des städtebaulichen Verfahrens stimmten Robert Renker und Werner Thumann (beide CSU). Thumann hatte sich in der Debatte als einziger Stadtrat vehement für die alte Feuerwache in die Bresche geworfen. "Neumarkt wurde im Krieg stark zerstört, wir sind dabei die wiederaufgebaute Stadt zu zerstören." Bei den wenigen prägenden Gebäuden, die Neumarkt besitze dürfe nicht nur Wirtschaftlichkeit zählen. "Das Herz hält sich an alter Bausubstanz fest", sagte Thumann.

Für den Abriss setzte sich Helmut Jawurek (CSU) ein. Nur so seien ausreichend Parkplätze für die Bediensteten des Rathauses möglich. Auch der Turm sei nicht erhaltenswert.

Johanna Stehrenberg (Grüne) erinnerte an die teuren Überraschungen bei der Sanierung des Turnerheims. "Mit einem Abriss können wir uns diese ersparen."

Wolfgang Knychalla (UPW) erklärte die Bausubstanz für "nicht sehr wertvoll".

Bis das "Quartier Sterngasse" tatsächlich gebaut wird, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. "Vorher werden wir noch einige andere große Projekte fertigstellen", sagte Stadtbaumeister Matthias Seemann.

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