OB Thomas Thumann: "Ich sah es als Grippeinfektion"

NEUMARKT - Die Neumarkter Nachrichten fragen nach, wie das Corona-Virus unser Leben verändert, geprägt und belastet hat. Drei Fragen an Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann.

Herr Oberbürgermeister, was haben Sie gedacht, als vor einem Jahr, nach einem gewissen Vorlauf, der erste Coronafall im Landkreis Neumarkt bestätigt worden ist?

Thomas Thumann: Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir noch keinerlei Vorstellungen gemacht über das Ausmaß der Einschränkungen in gesundheitlicher, gesellschaftlicher, kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Art. Ich sah es als bei uns ankommende Grippeinfektion, die, wie in den vergangenen Jahren auch, kommt, aber auch wieder geht. Über die zeitliche Dauer und die Intensität der Corona-Pandemie machte ich mir jedenfalls keine Gedanken.

Was war für Sie das einschneidendste Ereignis im Jahr der Pandemie im privaten Bereich?

Im Privaten hat mir insbesondere weh getan, dass zu gewissen Zeiträumen des Lockdowns keine Kontakte der Kinder zu ihren gleichaltrigen befreundeten Kindern möglich war.

Welche Erwartungen haben Sie für das Jahr 2021?

Ich hoffe, dass die Entwicklung insoweit weiter geht, dass auf der einen Seite schrittweise Lockerungen aufgrund der aktuellen Zahlen möglich sind und gleichzeitig vorsichtig gehandelt wird, um eine möglicherweise anrollende dritte Welle zu verhindern. Ein dritter Lockdown könnte vom Großteil der Bevölkerung wohl nicht nachvollzogen und gelebt werden.