Gefahren für Kinder 

Oberölsbacher fordern einen sicheren Schulweg

15.6.2021, 10:52 Uhr
Die Aufnahme ist zwar gestellt: Es ist trotzdem ein gefährlicher Abschnitt im Ortskern von Oberölsbach. Die Schulkinder müssen ohne Querungshilfen die stark und schnell befahrene S 2240 überqueren und geraten –ebenso wie Fußgänger und Fahradfahrer- oft in sehr gefährliche Situationen 

© Helmut Fügl, NNZ Die Aufnahme ist zwar gestellt: Es ist trotzdem ein gefährlicher Abschnitt im Ortskern von Oberölsbach. Die Schulkinder müssen ohne Querungshilfen die stark und schnell befahrene S 2240 überqueren und geraten –ebenso wie Fußgänger und Fahradfahrer- oft in sehr gefährliche Situationen 

Die Oberölsbacher Bürger klagen an: „ Unser Ortsteil“, sagt Bernhard Schwenzl im Auftrag der Bewohner, „hat vermutlich einen der gefährlichsten Schulwege im Landkreis. Dazu eine der schnellsten Ortsdurchfahrten und ebenso eine sehr komplizierten wie schwierigen Verlauf eines Fahrradweges in Richtung Berg."

So müssen die Schulkinder müssen ohne Querungshilfen die viel befahrene Ortsdurchfahrt überqueren. Und das- wie schon mehrfach offiziell gezählt bei einem Verkehrsaufkommen von rund 10.000 Fahrzeugen pro Tag. Von diesen sind ein Großteil Fahrzeuge bis zu 7,5 t, oft aber auch Schwerlasttransporter, auch wenn dies nicht erlaubt ist.

Außer den Schulkindern „kreuzen“ mindestens 200 Rad-Tourenfahrer und viele Wanderer die Straße, welche gerade hier oft in gefährliche Situationen geraten.

Bernhard Schwenzl und seine Mit-Protestierer nennen die Gründe für diese unerträglichen Zustände: Die S 2240 diene dem überregionalen Verkehr. Es gebe viele Maut-Ausweichler welche aus südlichen-westlichen Teilen des Landkreises kommen um in Richtung Altdorf-Nürnberger Land-Lauf-Hersbruck zu gelangen. Genauso aber gebe starken Pkw-wie Lkw-Verkehr aus jenen Richtungen mit Fahrtziel Neumarkt. Dazu kämen auch zahlreiche Arbeitsstätten und Baustellen im südlichen Kreisgebiet. Die BAB A 3 werde gemieden, weil einerseits die S 2240 durch Berg bis Blomenhof-Kreisel eine wesentliche Abkürzung zur B 299 –Richtung Pölling oder Beilngries, oder auch Postbauer-Heng- A 9 Sindersdorf bringe und Neumarkt verkehrstechnisch problemlos anzufahren ist.

Auf der Hand liege, so Schwenzl, dass Lkw und Busse in der Gemeinde Berg aber auch Quell- und Zielverkehr für Gewerbe und Industrie in der Kommune benutzen müssen. Hier erkenne man, wie ungeschickt die Gemeinde Berg ausgerechnet das Gewerbegebiet Meilenhofen als Gewerbestandort ausgewählt habe. Der Verkehr vom und zum betreffenden Gebiet müsse stets durch das Schwarzachtal auf der S 2240 führen In nächster Zeit gebe es zudem ein neues Baugebiet „Richtheim-Strassfeld“ mit „Rewe-Verbrauchermarkt“ und weiter einen „Dehner-Gartenmarkt“ in der Stadt Neumarkt am Blomenhof.

Das Verkehrsaufkommen allein zu diesen Wohn- und Einkaufsstätten werde ebenso wieder eine erhebliche Mehrbelastung für die Orte Oberölsbach, aber auch Richtheim und Loderbach bedeuten. „Unsere Forderung dazu für Oberölsbach: Für Verkehrsteilnehmer aus Richtung Altdorf muss zumindest vor Oberölsbach in die im letzten Jahr erneuerte Fahrbahntrasse ein Fahrbahnteiler errichtet werden."

Dieses Vorhaben aber wurde vom Straßenbauamt Regensburg abgelehnt. Nachdem eine Links-Abbiegespur zur BAB Richtung Regensburg erbaut wurde, fließt der Verkehr aus Richtung Neumarkt-Berg noch wesentlich schneller durch den Ort. Schwenzl vermutet, dass der Behörde in Regensburg und dem Landratsamt Neumarkt der schnell fließende Verkehr durch Oberölsbach wesentlich wichtiger sei als die Sicherheit von Schulkindern, Fußgängern und Radfahrern.

"Genau das nämlich war der Inhalt von Aussagen in Gesprächen mit den entsprechenden Behörden am 5. Oktober 2020 im Berger Rathaus, bei dem neben Bürgermeister Peter Bergler weiter auch Landrat Willibald Gailler und Baudirektor Berthold Schneider anwesend waren", sagt Schwenzl. Ebenso sei dies bei einem Gespräch mit dem Leiter der Verkehrsbehörde im Landratsamt mit Sachgebietsleiter Christian Mader das Thema gewesen. „Unsere Meinung ist hingegen: Dieses Gefahrenpotential ist unhaltbar und muss mit allen Mitteln abgestellt und beseitigt werden. Hier werden mit offenen Augen Menschenleben, vor allem Gesundheit und Leben von Kindern riskiert“. Bernhard Schwenzl: „Wir fordern entsprechende Querungshilfen. Sollten diese nicht erstellt werden, weil Vollzug und Durchsetzung der StVO wichtiger ist als Gesundheit und Sicherheit von Kindern, Fußgänger und Radfahrer zumindest dann die Verringerung der Geschwindigkeit im Ortsbereich, auf der S 2240 bei Oberölsbach."

Nachdem ab dem neuen Schuljahr die Anzahl der Schulkinder, welche hier die S 2240 überqueren müssen ansteigen wird, ist nach Sicht der Oberölsbacher dringend Handlungsbedarf geboten. Das gleiche Problem gebe es bald auch in Riebling, wo Schulkinder ebenso die S 2240 überqueren müssen um den Schulbus nach Neumarkt zu erreichen. Auch dort seien – die Strecke darf mit 70 km/h befahren werden- Fahrbahnteiler dringend erforderlich.

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