Oldtimer-Treffen in Neumarkt: Familienfest mit Nieselregen

4.6.2017, 17:04 Uhr

Klar, wer lässt eine Tin Lizzie aus den 20er Jahren schon gerne im Regen stehen. Oder einen Maybach Zeppelin. Helmut Hoffmann tat es; klar, das Verdeck geschlossen und eine Zeitung in der Hand, saß er zur Eröffnung in der Parc Ferme vor dem Rathaus und sah im Trockenen zu, wie sich draußen OB Thomas Thumann entschuldigte: Für das Wetter. Wobei - so schlecht war das gar nicht, über den ganzen Tag gerechnet und unter dem Strich sowieso nicht.

Denn eines muss auch gesagt sein: Auch wenn am Morgen nur gut 200 Fahrzeuge da waren, der Residenzplatz leer war und am Oberen und Unteren Markt erst einmal große Ecken frei blieben, die, die gekommen waren, hatten ihren Spaß. Denn: Der Neumarkter ist wetterfest und bald waren sie da und wollten staunen, sehen und fachsimpeln.

Es gab ja auch einiges zu sehen, die Veranstalter um Manfred Schreiner und Harm Schumacher hatten sich ordentlich ins Zeug gelegt. Ein Bulldog, Baujahr 1940 und mit Glühkopf-Motor, wurde erklärt und vorgeführt von seinem Besitzer Wolfgang Aumeier, der nach gefühlten drei Minuten Vorglühen das Lenkrad abzog und als Anlasser-Kurbel benutzte. Es machte einige laute Schläge, eine Wolke Ruß stieg auf über der Stadt der Nachhaltigkeit und dann rollte das Gefährt mit seinen vier Litern Hubraum keuchend und schaufend über den Markt.

Zum Höhepunkt zeigte sich das Wetter gnädig: Als es um 14 Uhr zur großen Ausfahrt ging, fiel kein Tropfen, dafür rollte die automobile Pracht los, mal lauter, mal leiser. Alle Fahrzeuge älter als Baujahr 1987 dürfen gezeigt werden - und es war eine wunderbare Zeitreise durch das Nachkriegs-Wirtschaftswunder-Europa. Franzosen, Italiener, Engländer und alles, was der deutsche Automarkt zu bieten hatte, zeigte sich chromglänzend, PS-stark und auf Hochglanz gewienert. Das gab viel Applaus.

Und für die Teilnehmer war die Ausfahrt eine entspannte Runde durch den Landkreis rund um Neumarkt. Und siehe da, am Nachmittag, das Wetter war trocken, kamen nicht nur noch mehr Gäste, sondern auch noch etliche Oldtimer mehr rollten auf den Markt, die Lücken des Vormittags waren geschlossen. 400 Fahrzeuge werden es gut gewesen sein, etwa die Hälfte des Vorjahres, und rund 12.000 Besucher.

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