Pächter will Müllproblem am Bögl-Baggersee anpacken

18.7.2020, 12:16 Uhr
Pächter will Müllproblem am Bögl-Baggersee anpacken

© Foto: Nicolas Damm

Bisher haben der Grundstückseigentümer Max Bögl und die Gemeinde Sengenthal kein probates Gegenmittel gefunden. Klar ist: Würde der Baggersee komplett eingezäunt, wäre dass das Ende eines beliebten Naherholungsgebiets im Raum Neumarkt.

Seit Jahresbeginn gibt es nun einen neuen "Mitspieler" am Baggersee. Der Fischereiverein Neumarkt hat sich einen schon lange gehegten Wunsch erfüllt und den nördlichen Teil des Sees, der nicht mehr unter Bergrecht steht, für zehn Jahre gepachtet. "Bis zur Kette", sagt der 3. Vorsitzende Markus Kreuzer. "Er ergänzt hervorragend unser Gewässer-Portfolio." Auch weil sich das Fischereiheim des Vereins ganz in der Nähe befindet.

Eigentlich wollten sich die Angler auf das Treiben unter der Wasseroberfläche konzentrieren, auf Hechte, Waller und was da noch so herumschwimmt. Doch nun nimmt sie das Treiben am Uferrand in Beschlag. Denn die Anstandsregel, dass man in freier Natur alles, was man mitgebracht hat, auch wieder mitnimmt, scheint immer mehr Menschen schnuppe zu sein.

"Wir kontrollieren auch unsere eigenen Fischer und unsere Gastangler", betont Fischereiaufseher Markus Kreuzer. Bei Verstößen drohten saftige Bußgelder. Also lohnt sich allemal ein Blick auf das Schild mit dem Regelwerk, das der neue Pächter am Eingang zum Baggersee aufgestellt hat.

Zwar lassen auch Badende und Schwarzfischer – vier wurden heuer schon erwischt und angezeigt – manchmal Dreck zurück. Weit mehr Müll bleibt aber nach den Schülerfeiern am nördlichen und östlichen Ufer liegen.

Runder Tisch geplant

"Und was alles im Wasser landet, das sieht man ja gar nicht", sagt Roland Scholz. Der Obmann der Fischereiaufseher wohnt in der Gemeinde Sengenthal und sucht auf seinen regelmäßigen Kontrollgängen das Gespräch mit den Partyvolk, hofft auf Einsicht. Doch die schwindet meist mit dem Grad der Alkoholisierung.

Auch offenes Feuer beanstanden die Freizeit-Kontrolleure immer wieder. Eine von Bögl aufgestellte Verbotstafel weist seit jeher auf die hohe Waldbrandgefahr im trockenen Kiefernwald hin – und wird geflissentlich ignoriert. "Wir weisen die Leute nicht nur an, das Feuer zu löschen, sondern auch, die Feuerstelle ganz zu beseitigen", erklärt Scholz. "Denn sonst lädt sie gleich den nächsten zum Anschüren ein."

Ein halbes Jahr hat sich der Fischereiverein Neumarkt das Elend am Bögl-Weiher angeschaut. Nun will er die Initiative ergreifen: zunächst mit einem "Runden Tisch", an dem sich die Fischer mit der Firma Max Bögl, der Gemeinde Sengenthal und der Polizei zusammensetzen wollen.

Das sei der Plan, sagt Markus Kreuzer, einen Termin gebe es noch nicht. "Wir möchten ausloten, auf welche Weise man die Probleme in dem schönen Naherholungsgebiet angehen könnte. Wir wollen es zumindest versuchen."

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