Parsberg soll nicht mehr Sparkassen-Sitz sein

15.4.2020, 09:00 Uhr
Parsberg soll nicht mehr Sparkassen-Sitz sein

Wegen Corona und einer Reihe von Besprechungsterminen, zum Beispiel zum Haushalt, waren ausschlaggebend für den Termin der Ausschusssitzung am Ostermontag. Alle Gremiumsmitglieder waren da, offensichtlich froh, wieder einmal die eigenen vier Wände verlassen zu können. Im weiten Rund des Burgsaals war genügend Abstand zwischen den Einzeltischen vorhanden. Auch Desinfektionsmittel für die Hände stand zur Verfügung.

Weniger Verwaltungsräte

Gleich zu Beginn gab es ein spannendes Thema, die Änderung der Satzung der Sparkasse Neumarkt-Parsberg. Die Bank möchte auf zwei Vorstandsmitglieder reduzieren, dies wurde vom Verwaltungsrat bereits beschlossen. Der Verwaltungsrat soll auf sechs gekorene (bisher zehn) und drei geborene Mitglieder beschränkt werden. Geborene Mitglieder sind der Landrat, der Neumarkter Oberbürgermeister und das Parsberger Stadtoberhaupt. Die Trägerquoten bleiben gewährt, Lupburg ist weiterhin im Zweckverband vertreten. Auch die Verbandsversammlung soll von 21 auf 15 Verbandsräte verkleinert werden. Der Landkreis Neumarkt soll auf sieben Verbandsräte reduziert werden. Die Stadt Neumarkt soll künftig sechs, die Stadt Parsberg einen Verbandsrat erhalten und der Markt Lupburg bleibt bei einem Verbandsrat. Dagegen gab es im Ausschuss keine Vorbehalte. In der aktuellen Satzung ist geregelt, dass die Sparkasse ihren Sitz in den Städten Neumarkt und Parsberg hat.

Vielleicht bleibt alles beim Alten

Weil das für Verwirrung sorgen könnte, sollte in der Satzung nur noch Neumarkt Sitz der Sparkasse sein, schreibt die Bank. Hier regte sich parteiübergreifend Widerstand. Franz Rödl, Rainer Munzinger und Wolfgang Graf vertraten die Auffassung, dass Parsberg nach dieser Änderung nichts anderes mehr sei als eine gewöhnliche Filiale, bei der man nicht absehen könne, wie es mit ihr in Zukunft weiterginge. Dem setzte Bürgermeister Josef Bauer entgegen: "Parsberg ist und bleibt für die Sparkasse von strategischer Bedeutung." Eine Änderung zum Beispiel für die Gewerbesteuer sei nicht zu erwarten. Der Name Sparkasse Neumarkt-Parsberg bleibe weiterhin erhalten.

Jetzt muss bis zur Stadtratssitzung geklärt werden, ob Parsberg die Satzung lediglich in Bezug auf den Sitz der Sparkasse ablehnen kann, oder ob die Satzung im Ganzen abgelehnt werden muss. Letzteres hätte laut Bauer zur Folge, dass alles bleibt, wie es ist. Zur Stadtratssitzung wird ein Vertreter der Sparkasse geladen.

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