Fahrendes Volk und Sau am Spieß

Parsberg: Traum-Zeitreise ins Mittelalter

Werner Sturm

31.5.2022, 09:03 Uhr
Parsberg: Traum-Zeitreise ins Mittelalter

© Markus Rath

Nach zweijähriger Pause hat auf dem Burgareal in Parsberg wieder das Mittelalter Einzug gehalten. Ritter, Edelleute, Handwerker, Musiker und fahrendes Volk gaben sich ein Stelldichein. Aus weiten Teilen Bayerns strömten die Menschen am letzten Mai-Wochenende zum Mittelalterfest Spectaculum Nordgavia.

Begleitet von den Klängen der Band „Zackenflanke“ nahmen am Samstag die Lagergruppen das Burgareal in Besitz. Der Stadtpark war ein einziges großes Zeltlager, auf den Bühnen herrschte Narretei, Gaukelei und Gesang, von der Parsberger Innenstadt aus zogen die Menschen hinauf zum Ort des Geschehens.

Parsberg: Traum-Zeitreise ins Mittelalter

© Markus Rath

Bürgermeister Josef Bauer gab in Begleitung von Heimat- und Finanzminister Albert Füracker sowie von Jean-Claude Aresté, dem Präsidenten des Partnerschaftskomitees Vic-le-Comte, den Startschuss zum Mittelalterfest Spectaculum Nordgavia.

„Zwei Jahre lang haben wir auf dieses wunderschöne Fest verzichten müssen, umso mehr freue ich mich, dass so viele Menschen den Weg hierher gefunden haben“, sagte der Rathauschef. Sein Dank galt dem Organisationsteam um Florian Krotter, Andreas Riepl und Andreas Pöller. „Die haben viel Arbeit investiert, und der großartige Besuch zeigt, dass sich ihre Mühen gelohnt haben“, erklärte Bauer und fügte an: „Heute kann man deutlich sehen, wie sehr die Menschen solche Veranstaltungen in Zeiten von Coronsa vermisst haben und wie sehr sie diese auch brauchen.“

Füracker sagte: „Wir neigen ja normalerweise alle dazu, von der Zukunft zu träumen. Aber nun wollen wir das Mittelalter und damit die Vergangenheit genießen.“

Auf drei Bühnen wurden denen kurzweilige Unterhaltung geboten. Es gab eine mittelalterliche Marktbespielung durch die Bands „Zackenflanke“, „Neumentroll“ sowie das Quartett „Pampatutti“, Falkneraufführungen mit mehreren Greifvögeln, Gaukelei und Jonglage mit Tacki und Noisly sowie Jolandolo vom Birkenschwamm und Feuershows mit der Gruppe „Faszination Feuershow“.

Für großes Hurra sorgte, angeführt von der Trommlergruppe Historisches Riedenburg, ein mittelalterlicher Umzug der Lagergruppen. Kinder konnten sich an einem handbetriebenes Karussell, einem kleinen Streichelzoo, beim Pferdereiten, oder beim Bogen- oder Armbrustschießen vergnügen.

Mehr als 40 Händler boten ihre Waren feil: Edlen Schmuck, feine Gewänder, Rüstungen und Schwerter, Gewürze oder süffigen Met. Handwerker betätigten sich mit Pfeifenschnitzen, Buchbinden, Schmieden, Zinngießen, Töpfern und dem Bogenbau. Speisen aus dem Orient, Sau am Spieß, Wurst im Kipferl: Deftiges, Süßes oder Flüssiges schmeckten hervorragend.

Den fulminanten Auftakt der drei Tage bildete am Freitagabend das Konzert „Spectaculum Rockt“. Die peitschenden Rhythmen und Melodien der Bands Versengold, Mr. Irish Bastard, Firkin und Haggefugg sorgten für Begeisterung.

Die Veranstalter waren zufrieden: Es war nicht absehbar, wie gut das Fest nach der Zwangspause angenommen wird. Aber es ist wieder gelungen, viele Besucher aus der Szene anzuziehen. "Das hebt das Spectaculum auf ein besonderes Level“, so Florian Krotter.

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