Parsberger Burg wird erste Haube aufgesetzt

2.8.2019, 12:00 Uhr
Parsberger Burg wird erste Haube aufgesetzt

© Foto: Werner Sturm

Danach sind die seit vielen Jahren laufenden Sanierungsmaßnahmen des Wahrzeichens der Stadt vorerst abgeschlossen. In dieser Woche wurde in einer spektakulären Aktion die erste der beiden tonnenschweren Zwiebelhauben auf den Turm gehoben.

Seit vielen Jahren ist die Burg Parsberg eine Baustelle. So wurden in der jüngeren Vergangenheit unter anderem die Dachstühle über dem Burgmuseum und das Treppenhaus zum Museumsbüro saniert, der Bergfried gesichert und die Anbauten im südöstlichen Burgbereich, darunter zum Beispiel das Gebäude mit der Wohnung, hergerichtet. Außerdem wurden die Gewölbekeller der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, der Burgsaal gebaut, die Burggärten neu angelegt, ein Aufzug gebaut, mit dem man den oberen Rittersaal barrierefrei erreichen kann, ein Brandschutzkonzept umgesetzt und vieles mehr.

Seit mehr als einem Jahr ist das ehrwürdige, denkmalgeschützte Gemäuer wieder eingerüstet, die Burgtürme ragen ohne die markanten Zwiebelhauben in den Himmel. Der Freistaat Bayern investiert wieder rund 1,1 Millionen Euro in die Dach- und Fassadensanierung der oberen Burg mit den Türmen.

Parsberger Burg wird erste Haube aufgesetzt

© Foto: Werner Sturm

Notwendig geworden sind die umfangreichen Maßnahmen am letzten noch nicht sanierten Teil der eindrucksvollen Anlage unter anderem deswegen, weil sich das Tragwerk des Daches sowie die beiden Zwiebeltürme in einem schlechten Zustand befanden und im maroden Mauerwerk massive Risse entdeckt wurden. Ferner wiesen die Holzkonstruktionen der Dachstühle starke Schäden auf.

Im Zuge der laufenden Sanierung werden deswegen alle geschädigten Hölzer ersetzt, der Dachstuhl wird auf sein ursprüngliches Tragsystem aus der Zeit um 1700, welches in der Vergangenheit mehrfach umgebaut und gesichert worden war, zurückgebaut. Komplett erneuert wird der Sims, das Dach wird neu eingedeckt.

An den Zwiebeltürmen wird das Mauerwerk stabilisiert, Risse in den Mauern werden dauerhaft geschlossen und die Zwiebeln mit der Giebelwand verbunden. Die Burg bekommt einen Anstrich, die Zwiebeln selbst wurden saniert und erhalten eine neue Kupfereindeckung.

Die Zweite folgt in zwei Wochen

Am Dienstag dieser Woche war es soweit: Mit dem Aufsetzen der ersten Turmhaube – die zweite folgt in 14 Tagen – durch eine Holzbaufirma aus Bodenwöhr wurde das abzusehende Ende der Sanierungsmaßnahmen eingeläutet. Schon morgens um 5 Uhr hatten sich die Zimmerer-Leute Richard Olagos und Gabor Feldvebel mit ihrer schweren Fracht auf den Weg zur Burg Parsberg gemacht.

Empfangen wurden sie unter anderem von Bürgermeister Josef Bauer (CSU), dessen Stellvertretern Jakob Wittmann (FWL) und Hans-Jürgen Hopf (FW), von Bettina Frank vom Staatlichen Bauamt und der Architektin Sonja Schröter aus Abensberg, von zahlreichen Mitarbeitern der Stadt und von verschiedenen Firmen sowie von vielen Schaulustigen. Nach dem Zwölfuhrleuten wurde die Turmhaube mit Hilfe eines großen Baukrans auf den südlichen der beiden Türme gehievt. Die Zimmerer-Leute sprachen ihren Richtspruch und Bürgermeister Bauer freute sich: "Was ist das Wahrzeichen unserer Stadt ohne seine markanten Zwiebeln, da fehlt etwas. Jetzt aber, wo sich die Sanierungsarbeiten ihrem Ende nähern, wird unsere Burg immer schöner. Und wenn erst einmal wieder die Kupfereindeckung der Zwiebelhauben in der Sonne glänzen, dann erstrahlt sie wie ein Leuchtturm in der Region."

Bettina Frank vom Bauamt ergänzte: "Seit dem Jahr 2010 wird an der unteren und oberen Burg in Parsberg gebaut. Heute wird einer der vielen Bauabschnitte umgesetzt und ich hoffe, dass der Burg nach Abschluss der Arbeiten im Herbst für viele Jahrzehnte nichts mehr passiert."

Bauer kündigte ein großes Fest zum Ende der Arbeiten im Oktober an. Ein kleines Fest mit einem guten Essen gab es gleich einmal im Burghof zum Richtfest für die neue Zwiebel.

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