Partys in Diskos: Neumarkter Clubbesitzer in Sorge

21.10.2020, 09:26 Uhr
Partys in Diskos: Neumarkter Clubbesitzer in Sorge

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Betroffen ist unter anderem der Berlin Club in der Nähe der Innenstadt. Johannes Lodermeyer, einer der zwei Betreiber, schildert die Probleme, mit denen sie momentan zu kämpfen haben. "Wir versuchen das Bestmögliche aus der Situation herauszuholen. Deswegen vermieten wir die Räumlichkeiten für private Feiern für bis zu 100 Personen", sagt Lodermeyer. Dadurch könne man zwar für den Moment überleben, es würden aber nur die Fixkosten gedeckt und kein Gewinn gemacht.


Düstere Aussichten für Bars, Clubs und Diskotheken


Ihm ist es dabei sehr wichtig, dass bei den Feiern die Corona-Regeln eingehalten werden. Darum steht er den Mietern bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Seite. "Nur wenn wir uns an die Spielregeln halten, können wir Lockerungen erwarten", sagt der Clubbesitzer. Für Vorfälle wie vor einiger Zeit in Nürnberg, als bei einer Party auf der auch ein Corona-Infizierter zu Gast war, Listen nicht vollständig ausgefüllt waren, hat er kein Verständnis: "Das ist total daneben. Klar, jeder versucht sich momentan an Chancen zu klammern, aber so etwas schadet uns allen." Deswegen fordert er die Kontaktdaten der Gäste schon vor der Feier ein.

Feiern bald mit 300 Leuten?

Außerdem sind er und sein Kollege im ständigen Austausch mit dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband dehoga. Der Verband arbeitet aktuell an einem Konzept, das Diskotheken die baldige Öffnung ermöglichen soll. Ein wichtiger Baustein davon ist, laut Landesgeschäftsführer Thomas Geppert, die Registrierung der Gäste. Liegt der Inzidenzwert in einem Ort unter 35, so das Konzept, könne man Clubs für bis zu 300 Personen auch ohne Mund-Nasen-Schutz öffnen. Über 300 müsse eine Bedeckung Pflicht sein. Dafür steht die dehoga auch in Kontakt mit dem Fraunhofer-Institiut, um eine Studie zu Lüftungssystemen zu erarbeiten. Das Konzept wird im Laufe der Woche fertiggestellt und soll anschließend den Ministerien vorgelegt werden. "Der Zeitpunkt ist wegen den ansteigenden Infektionszahlen natürlich nicht perfekt", so Geppert. Dennoch könne man durch das Konzept für kontrollierte und geregelte Partys sorgen. Denn alternativ würden die Menschen daheim im Privaten feiern.

Obwohl Club-Inhaber Lodermeyer stark von den bisherigen Maßnahmen betroffen ist, hat er in gewisser Weise Verständnis für sie. Trotzdem fordert er mehr Hilfen für so stark betroffene Branchen wie der Gastronomie.

Wofür er dagegen kein Verständnis hat, sind die Vorwürfe, denen er sich immer wieder ausgesetzt sieht: "Wir sind keine Superspreader. Wir versuchen einfach, unseren Betrieb zu retten. Wir achten bei der Vermietung darauf, dass Mieter die Regeln einhalten und die Kontakte nachvollziehbar aufgelistet werden." Er erklärt: "Es ist mega schade, wenn dann trotzdem gegen die Gastronomie gefeuert wird."

Ein weiterer Club der in Neumarkt von den Maßnahmen betroffen ist, ist der Milljöh-Club. Auf Anfrage der Neumarkter Nachrichten wollte sich der Betreiber jedoch nicht zu der aktuellen Situation äußern.

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