Platz für die Gemeinde

Pfarrzentrum zwischen Hofkirche und Neumarkts Stadtmauer

19.7.2021, 16:40 Uhr
Der schmale Streifen zwischen Kirche und Stadtmauer ist geeignet für ein Pfarrzentrum.

© Günter Distler, NNZ Der schmale Streifen zwischen Kirche und Stadtmauer ist geeignet für ein Pfarrzentrum.

Die Hofpfarrei hat ein reges Gemeindeleben. Nur: Rund um die Kirche fehlt an geeigneten Räumen für die vielen Gruppen. Das alte Kaplanhaus wurde nicht weitervermietet, nachdem der Eine-Welt-Laden vor zig Jahren an das Untere Tor umgezogen ist. Doch es bleibt ein Provisorium.

"Wir überlegen deshalb schon lange, wie wir geeignete Begegnungsräume schaffen können", sagt Pfarrer Stefan Wingen. Drei Standorte hat man geprüft: Die ehemalige Volksbücherei am Hofplan. Sie erwies sich als zu klein und zu verwinkelt. Gegen den Pfarrgarten hatte der Denkmalschutz Bedenken.

Schließlich tat sich ein dritter möglicher Standort auf: Zwischen Kirche und Stadtmauer in Richtung des Stadtparks versteckt sich ein schmaler Streifen, der bisher ungenutzt ist. Ein Tor dorthin wäre möglich vom Durchgang zwischen Residenzplatz und Hofkirche.

Der fast vergessene Streifen bietet Platz genug für ein kleines Pfarrheim mit einer Küche, zwei Gruppenräume à 30 Quadratmeter und einem etwas größeren Raum mit 40 Quadratmetern. In seinem Entwurf setzt das Das Architekturbüro Distler auf Felxibilität. Die Trennwände könnten entfernt werden, so dass ein 150 etwa Quadratmeter großer Saal entsteht.

Der Denkmalschutz ist einverstanden

"Diesen benötigt man vielleicht drei mal im Jahr", sagt Wingen. Die drei kleinen Räume hingegen würden täglich genutzt von den verschiedenen Gruppen in der Gemeinde. Von den Studierenden der künftigen Hochschule am Residenzplatz verspricht sich Wingen noch zusätzlichen Zuspruch. "Die Pfarrei hat soviel Potenzial." Wobei die gut erreichbaren Räume nicht exklusiv bleiben sollen. "Wir wollen uns noch mehr vernetzen und bieten sie allen an."

Dicht zugewachsen präsentiert sich heute das Grundstück. 

Dicht zugewachsen präsentiert sich heute das Grundstück.  © Günter Distler, NNZ

Der Denkmalschutz hat den Entwurf schon gutgeheißen. Der niedrige Bau schmiegt sich die Stadtmauer an, ist von außen aber nicht zu sehen. Der historische Gesamteindruck von Kirche und Befestigung bleibt erhalten.

"Noch ist alles Konjunktiv hoch 8"

Der Plan steht allerdings unter Vorbehalt. "Noch ist alles Konjunktiv hoch 8", sagt Pfarrer Stefan Wingen. Die Diözese muss erst grünes Licht geben. Bei der Stadt Neumarkt sondiert man, ob die Pfarrei vom Baurecht her mit Zustimmung rechnen könnten. Deshalb werden sie am Dienstag den Stadträten im Bausenat detailliert vorgestellt.

Pfarre Wingen sieht das Vorhaben im großen Zusammenhang, wie sich Neumarkt in diesem Teil der Altstadt entwickelt. "Das ganze Viertel ist eine Einheit mit Hochschule und Stadtpark", sagt er. "Wir können mit einer Aufwertung des östlichen Teils des Residenzplatzes einen Teil dazu beitragen."

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