Fremdenverkehr im Altmühltal

Platz für 100 Caravans direkt an der Sulz

18.6.2021, 07:20 Uhr
In der Sulzaue westlich der so genannten Flachsröste zwischen Mühlbach und Sulz ist eine Campinganlage mit 100 Stellplätzen geplant.

© Anton Karg, NNZ In der Sulzaue westlich der so genannten Flachsröste zwischen Mühlbach und Sulz ist eine Campinganlage mit 100 Stellplätzen geplant.

Berchings Stadtrat hat sein Okay gegeben für einen großen Campingplatz in den Auwiesen zwischen Flachsröste und Berle.

Das markante Gebäude mit den zwei Schloten an der B 299 kennt jeder, der nach Berching fährt oder weiter ins Sulztal hinunter. Es hat Geschichte geschrieben. Denn vor mehr im 19. Jahrhundert wurde in der Fabrik ein Brennofen zur Herstellung von Kalk für das Maurerhandwerk betreiben, in späteren Jahrzehnten wurden Eisenbahnwaggons hergestellt, dann Flachs geröstet zur Gewinnung von Naturfasern für Textilien. Daher der volkstümliche Name: „Flachsröste“.

Neu ist, dass die „Flachsröste Berching GmbH“ auf ihren Wiesen zwischen dem Mühlbach und der Sulz auf einer Fläche von rund 40 000 Quadratmetern einen Campingplatz mit Rezeption und Sanitäranlagen für 100 Stellplätze errichten will.

Dafür musste der Stadtrat am Dienstagabend der Bauvoranfrage sowie der Änderung des Flächennutzungsplans zustimmen.

Wie Bürgermeister Ludwig Eisenreich berichtete, fand bereits ein Ortstermin mit den Eigentümern und dem künftigen Campingplatzbetreiber sowie dem Bauamt des Landratsamtes Neumarkt und der Stadt Berching statt. Das Ergebnis der Besprechung sei gewesen, dass der beantragte Geltungsbereich des Campingplatzes im Außenbereich nach § 35 BauGB liegt und deshalb so nicht bebaut werden könne, weil keine Privilegierung vorliege.

Zeltplatz liegt im Überschwemmungsgebiet der Sulz

Die Stadt Berching müsse, so die Vorgabe des Landratsamt, das Gebiet mit einem „vorhabenbezogenen Bebauungsplan“ überplanen, damit der Campingplatz realisiert werden könnte. Der Geltungsbereich liege größtenteils im festgesetzten Überschwemmungsgebiet der Sulz. Der Eigentümer wurde von der Stadt Berching auf eventuelle Probleme dies bezüglich in einem Bauleitplanverfahren hingewiesen.

Nach kurzer Debatte gaben die Stadträte das OK. Der Flächennutzungsplan wird im Parallelverfahren in ein Sondergebiet geändert. Alle anfallenden Kosten trägt der Antragsteller.

Den Räten lagen Pläne und eine detaillierte Baubeschreibung vor, in welcher das Grundstück, die Erschließung des möglichen Campingplatzes mit allen Details sowie Standorte für die Gebäude einschließlich Pfahlgründung genau beschrieben wird. Nachdem die beanspruchten Flächen im Überschwemmungsgebiet der Sulz liegen, ist ferner geplant, dass das Wiesengelände in einer „verträglichen Höhe“ von zirka 50 Zentimeter aufgefüllt wird und im Bereich der Haupt-Zufahren ist eine so genannte „wassergebundene und versickerungsfähige“ Fahrbahndecke konzipiert.

Eine Bogenbrücke zum Berle

Das Areal soll neben mit neuen Rasenflächen versehen und eine großzügige Eingrünung mit Büschen und Bäumen erfahren. Nachdem gegenüber das Berle-Bad sich befindet, ist ein Zugang einer Bogenbrücke vonseiten des planenden Architekturbüros Ludwig Englmann vorgesehen. Auf dem Campingplatz können wie üblich auf den Parzellen die Pkw geparkt werden. Gäste können bei Bedarf ihre Fahrzeuge auch auf dem Festplatz stellen.

Das Fazit des Architekten und des Chefs der Flachröste Berching, Peter Höll: „Das vorhandene Wiesengrundstück am Stadtrand von Berching westlich der Flachsröste mit ausreichendem Abstand zur bestehenden Wohnbebauung im Osten, jedoch sehr nah am Stadtkern und dem Erlebnisbad der Stadt, ist für die Anlegung eines Campingplatzes bestens geeignet.“ Und auch das Resümee des Bürgermisters fiel absolut positiv aus. Denn der Campingplatz könne den Tourismus in der Region Berching deutlich beleben.

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