Pleiten, Pech und Pfützen: Fünf Jahrzehnte Bieranstich am Neumarkter Volksfest

6.8.2020, 14:00 Uhr
Der Neumarkter OB Kurt Romstöck geht beim Anstich zum Volksfest 1978 in Deckung. Er hatte etwas zu wuchtig auf den Hahn geschlagen.

© Fritz Etzold Der Neumarkter OB Kurt Romstöck geht beim Anstich zum Volksfest 1978 in Deckung. Er hatte etwas zu wuchtig auf den Hahn geschlagen.

Kurt Romstöck, Alois Karl und Thomas Thumann können und konnten ein Liedchen von den Tücken des Bieranstichs singen. Die drei Oberbürgermeister Neumarkts seit 1972 mussten die Erfahrung machen, dass selbst jahrelange Erfahrung und immer ausgefeiltere Fasstechnik nicht vor den Eigensinnigkeit des überschäumenden Gerstensafts feit.

Die NN haben eine Bildergalerie mit den Bieranstiche der vergangenen 20 Jahre und noch einigen besonders erfrischenden aus den drei Jahrzehnten davor zusammengestellt.

Vor drei Jahren hat Heinz Kühnlein, Biersommelier und Gebietsverkaufsleiter der Neumarkter Lammsbräu, in einem kleinen Workshop die "Basics des Bieranstichs" dargelegt. Es beginnt beim Bier: Kalt muss es sein und vor dem Anstich mindestens eine halbe Stunde stehen, damit es sich beruhigt. Auch muss der Zapfhahn leichtgängig und gut gefettet sein. 

Der perfekte Anzapfer benötigt zwei Schläge, mit welcher Seite des Schlegels ist ganz gleich, doch muss er das abgeflachte Stück des Hahns treffen: Der erste mit Schmackes, der zweite sorgt dafür, dass der Hahn auch wirklich sitzt. Manche Bürgermeister haben den Ehrgeiz, es mit einem Schlag zu schaffen. "Das würde ich niemals machen", sagte Kühnlein.