Preise für Kapuzinerkloster und Kulturhaus

NEUMARKT/DIETFURT - Beim Regionalpreis Niederbayern Oberpfalz "Regino" des Bundes Deutscher Architekten wurden zwei Projekte im Landkreis Neumarkt prämiert: das Kapuzinerkloster der evangelischen Gemeinde in Neumarkt vom Pilsacher Architektenbüro Berschneider und Berschneier und das Kulturhaus Dietfurt vom Architektenbüro Kühnlein in Berching.

29 Projekte in Niederbayern und 27 in der Oberpfalz waren ins Rennen um den Regionalspreis "Regino" gegangen. Von den 56 eingereichten Projekten verlieh die internationale Jury den Bauherren und Architekten fünfmal eine Auszeichnung und siebenmal eine Anerkennung. Drei Auszeichnungen und zwei Anerkennungen gingen dabei an die Oberpfalz.

Aus dem Dornröschenschlaf

Im Landkreis Neumarkt wurde das Architektenbüro Berschneider und Berschneider für Umbau, Erweiterung und Sanierung des Kapuzinerklosters der evangelischen Gemeinde in Neumarkt ausgezeichnet. Jahrzehntelang befand sich das Kloster aus dem 17. Jahrhundert im Dornröschenschlaf. "Das Gebäude stand lange leer und war dem Verfall geweiht. Wir wollten uns am Ursprung orientieren und wieder etwas Wertvolles daraus machen", sagt Andreas Schmid von Berschneider und Berschneider.

© Foto: Erich Spahn

Die historische Bausubstanz wurde herausgeschält. Historische Elemente erblühen in alten Materialien und Handwerksdetails, zum Beispiel bei Nachbau und Sanierung alter Gewölbe, Holzböden und Fenster. Ergänzungen zeigen sich bewusst in Baustoffen und Architektur unserer Zeit. Die Jury lobte die "rundum gelungene Arbeit, die zeigt, dass es sich lohnt historische Bausubstanz zu erhalten und auf den neuesten Stand zu bringen".

Außerdem erhielt das Architekturbüro Kühnlein für das Kulturhaus Dietfurt eine Anerkennung. Das Jurahaus, 1715 erbaut, wurde durch Rückbau der neueren Bauteile und Nutzung als Stadtbücherei als Denkmal gerettet. Die Jury lobte "die sehr gelungene Revitalisierung mit dem historisch wiederhergestellten Ostgiebel", das dem Haus "eine starke Präsenz" verleiht. Ein Aufzugsturm auf der Westseite mit umlaufender Stahltreppe schafft einen barrierefreien Zugang zum Saal im ersten Stock und erhält die großzügige Raumstruktur im Inneren. Das Nebeneinander von Alt und Neu und die qualitätvolle handwerkliche Ausführung sind laut Jury sehr überzeugend.

Zum fünften Mal verlieh der Bund Deutscher Architekten (BDA) den Regionalpreis "Regino" für bemerkenswerte zeitgenössische Architektur. Der Architekturpreis wird alle drei Jahre an Architekten und Bauherrn gemeinsam vergeben.