Pyrbaum: Schulunterricht trotz Dauerbaustelle

30.1.2021, 06:55 Uhr
Pyrbaum: Schulunterricht trotz Dauerbaustelle

© Foto: Distler

Der Umbau, die Sanierung und zusätzliche Neubauten an der Grundschule in Pyrbaum stellen für die Kommune und die Schule einen Kraftakt dar. Denn die rund 200 Schüler in neun Klassen sollen in der Bauphase von Mai 2021 bis zum Jahreswechsel 2023/24 von einem Dutzend Lehrkräften in dem Pyrbaumer Gebäudekomplex bei laufenden Arbeiten unterrichtet werden.

Diskussion an Ort und Stelle

Dass der Schulalltag quasi auf der Baustelle stattfinden soll, hat einige Eltern der Grundschüler beunruhigt. Deshalb gab es am Dienstag dieser Woche eine Ortsbesichtigung. Daran haben neben Bürgermeister Michael Langner auch die Schulleitung sowie Vertreter des Elternbeirates und einer lockeren Elterninitiative teilgenommen.

"Einen gemeinsamen Nenner gab es nicht, Sie werden es nie schaffen, dass alle mit einer Lösung einverstanden sind", sagte Bürgermeister Langner den Neumarkter Nachrichten. Dennoch hat der Rathauschef von dem Treffen den Eindruck mitgenommen, dass das angestrebte Beschulungskonzept während der Bauarbeiten von allen Beteiligten akzeptiert wird.

Unterricht im Geräteraum

Und so sollen die Grundschüler mit Beginn der Schulsanierung unterrichtet werden: Nach Angaben von Bürgermeister Langner sollen alle Klassen – auch die beiden aus Seligenporten – am Vormittag in der Pyrbaumer Grundschule ihren Unterricht erhalten. Weil dort wegen Umbau und Sanierung nicht alle Klassenräume zur Verfügung stehen werden, müssen zusätzliche Flächen für die Klassen geschaffen werden.

Schulbänke in der Mensa

So soll ein Geräteraum der Turnhalle zum Klassenzimmer umgebaut werden. Das gilt auch für einen Bereich in der Aula der Schule. Auch in der Mensa sollen Schulbänke für den Unterricht stehen. Das Umbaukonzept sieht laut Michael Langner weiter vor, dass die komplette Mittagsbetreuung der Grundschüler in Seligenporten stattfinden soll, wo vier Räume zur Verfügung stehen.

Die Idee dieses täglichen Rituals sei, dass das Pyrbaumer Schulhaus dann am Nachmittag praktisch leer sei und Lehrer und Schüler deshalb auch nicht durch die Bauarbeiten gestört werden können. "Ab 13 Uhr ist dann kein Schüler mehr an der Schule", sagte Rektorin Erika Fruth im NN-Gespräch. Nicht erst seit der Ortsbegehung vom Dienstag ist die Schulleiterin mit den Umbauplänen "sehr zufrieden".

"Kinder nicht gefährdet"

Als Mitglied im "Bauteam" hatte die Rektorin von Anfang an Einfluss auf die Planungen. "Es ist ja nicht so, dass die Kinder auf der Baustelle unterrichtet werden", so die Rektorin. Entsprechende Absperrrungen würden genauso für die Sicherheit der Schüler sorgen wie die Umsicht der Lehrer und der Unternehmen.

Auch die Elternbeiratsvorsitzende Irina Gogotchuri hat "vollstes Vertrauen in die Fähigkeiten der Gemeinde und der Schulleitung, es wird alles getan, dass die Sicherheit der Kinder nicht gefährdet wird". Bei allem Verständnis für die Sorgen und Ängste der Eltern: Bei der Ortsbegehung am Dienstag seien alle offenen Fragen ausführlich beantwortet worden. Die Elternbeiratsvorsitzende: "Unter den beschriebenen Umständen ist ein ordnungsgemäßer Unterricht möglich."

"Transparent und verständlich"

Auch bei der Elterninitiative gibt es offenbar keine Vorbehalte mehr gegen die Umbaupläne. Für die Gruppe hat Christopher Meyer an dem Ortstermin teilgenommen. "Das ist von der Gemeinde transparent und verständlich aufbereitet worden, alle Bedenken sind zerstreut", sagte Meyer gegenüber den NN.

Die Elterninitiative hatte im Vorfeld der jüngsten Besprechung Alternativen zum Beschulungskonzept ins Gespräch gebracht. Ute Petzold nannte die Belegung der vier Räume in Seligenporten mit Klassen und den Unterricht der restlichen Grundschüler in Containern.

"Container brauchen wir nicht"

Doch diese Vorschläge werden laut Bürgermeister Langner angesichts der "Beschlusslage" im Gemeinderat nicht weiterverfolgt. In Seligenporten würden die Schüler sonst demnächst mit der Baustelle des benachbarten Feuerwehrhauses konfrontiert. Der Rathauschef: "Die Container brauchen wir nicht, wir kommen mit den Räumen aus."

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