Pyrbaumer Bürgermeister rechnet wegen Corona mit weniger Einnahmen

20.12.2020, 10:01 Uhr
Pyrbaumer Bürgermeister rechnet wegen Corona mit weniger Einnahmen

© Foto: Anne Schöll

Mit den Kommunalwahlen habe sich im Gemeinderat ein Generationenwechsel vollzogen. Sechs neue Marktgemeinderäte sind ins Gremium eingezogen und eine neue Partei, "die Linke", mit einem Vertreter. "Die Zusammenarbeit mit dem Gremium ist gut. Alle haben sich gut eingefunden", so Langners Eindruck zur Arbeit im Kommunalparlament.

Andere Personalien hat die mobile Jugendarbeit erfordert. Deshalb hat man Sozialpädagogin Ines Bornowski als Streetworkerin eingestellt. Sie ist eine Ergänzung zu Kerstin Burkert-Jonas als Anlaufstelle für Erwachsene und Carmen Salomon im Seniorenbereich. "Nun haben wir durchgängig Ansprechpartner für alle Altersgruppen in der Gemeinde", sagt Langner. Der Bedarf zur Unterstützung von Menschen sei da, sei es für ein Gespräch oder für die Vermittlung von Hilfe beispielsweise durch die Nachbarschaftshilfe, das betreute Wohnen oder die Taschengeldbörse.

Neben dem Weiterkommen auf dem sozialen Sektor sind Baustellen ein anderer großer Arbeitsbereich. "Pyrbaum war und ist geprägt von Straßenbaustellen, die alle stark beschäftigt haben. Bei der Sanierung der Neumarkter Straße, einer Kreisstraße, wurde auch seitens der Gemeinde viel Geld in die Hand genommen, ein Abwassertrennsystem eingebaut und die Wasserleitung erneuert. Die Bürger hätten durch die erforderlichen Umleitungen über Monate Einschränkungen hinnehmen müssen. Die Erneuerung der Allersberger Straße und Bautätigkeiten in der Schulstraße sind soweit gediehen, dass die Straßen wieder befahren werden können.

18 Millionen Euro für die Ertüchtigung der Schule

Dann war da noch die Erweiterung des evangelischen Kindergartens um eine Krippen- und Regelgruppe, wofür zwei Millionen Euro investiert wurden, und der Abschluss der Sanierung "Bräustuben", in dessen Zuge gleich die IT-Aufrüstung mit Glasfaser für Schule und Rathaus erfolgt ist. Nun folgt das nächste Großprojekt, die Ertüchtigung der Pyrbaumer Schule mit Mehrzweckhalle. Die Planungen sind ziemlich abgeschlossen, die Förderanträge laufen. Die etwa 18 Millionen Euro Ausgaben dominieren in den nächsten Jahren den Finanzhaushalt der Gemeinde. Die Arbeiten werden im kommenden Jahr beginnen und in mehreren Bauabschnitten erfolgen, weil der Schulunterricht weiterlaufen muss. "Schule ist gesetzt, denn Schule ist wichtig für die langfristige Entwicklung der Gemeinde", betont Langner.

Angesichts dieses finanziellen Kraftaktes muss er aber auch nicht lange überlegen: "Wir müssen die nächsten Jahre genau hinsehen, was wir uns zusätzlich leisten können." Corona habe nicht nur das öffentliche Leben eingeschränkt. Auch Einbrüche bei den Einnahmen der Gemeinde, beispielsweise aus der Gewerbesteuer oder der Einkommensteuerbeteiligung, sind höchstwahrscheinlich programmiert. "Wir wissen nur noch nicht, wie hoch alles ausfällt."

"Es macht Spaß"

Trotzdem bereut er nicht, seine Arbeit als Geschäftsführer bei der Marktverwaltung Allersberg gegen das Bürgermeisteramt eingetauscht zu haben. "Es macht Spaß", auch wenn sich die repräsentativen Aufgaben infolge der Corona-Beschränkungen auf ein Minimum reduziert haben, weil vieles einfach nicht stattfinden kann. "Es ist Zeit frei geworden, die man sonst nicht hat." Corona begegnet er mit Akzeptanz und Demut: Nicht alles sei planbar bis ins Detail. "Es sind noch andere Kräfte da, die wirken und die Lebensplanung spannend machen".

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