Schlag gegen Drogenszene

Razzia in Regensburg: 3,5 Kilo Heroin in Keller aufgefunden

Nicolas Damm

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29.4.2022, 13:36 Uhr
Razzia in Regensburg: 3,5 Kilo Heroin in Keller aufgefunden

© Foto: Kriminalpolizei Regensburg

Der Kripo Regensburg ist ein empfindlicher Schlag gegen die regionale Rauschgift-Szene gelungen. Am Donnerstag durchsuchten rund 200 Einsatzkräfte von Polizei, LKA und Zoll insgesamt 22 Objekte in Bayern und Tschechien und stellten dabei neben Waffen und Bargeld auch eine große Menge an Heroin sicher.

Robert Fuchs, der neue Leiter des Sachgebietes "Kriminalitätsbekämpfung" beim Polizeipräsidium Oberpfalz, und der Regensburger Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher berichteten bei einer Pressekonferenz am Freitag Genaueres vom konzertierten Einsatz am Vortag. In dessen Fokus standen eine dreiköpfige Bande, die mit großen Mengen der "Todesdroge Nummer 1" handelte, und ein Dealer aus Nittendorf, über den das Heroin in den "lokalen Markt" rund um den Regensburger Hauptbahnhof gelangte.

Händler, Zwischenhändler, Endabnehmer: Insgesamt 20 Beschuldigte, alles Männer im Alter zwischen 35 und 46 Jahren aus Deutschland, der Ukraine und Kirgisien, bekamen am Donnerstag Besuch von der Polizei, manche auch von Spezialkräften. Zur gleichen Zeit schlug jenseits der Grenze die tschechische Polizei zu und nahm einen der Haupttäter fest. Er sitzt jetzt in Auslieferungshaft.

Den dicksten Fisch zogen aber die Kollegen in Regensburg an Land. Ein dort wohnendes Mitglied der Dreier-Bande hatte im Keller 3,5 Kilo Heroin im Wert von 350.000 Euro versteckt, daneben noch Amphetamin, eine scharfe Schusswaffe und eine große Menge an Bargeld. Zum Vergleich: In den vergangenen beiden Jahren wurden in Stadt und Landkreis Regensburg insgesamt knapp 1,5 Kilo Heroin sichergestellt. Das dritte Bandenmitglied saß bereits wegen anderer Delikte in Haft.

Tipp aus Frankreich

Die Ermittlungen waren langwierig. Laut Oberstaatsanwalt Rauscher wurden sie bereits Ende 2020 eingeleitet. Damals bekam die Regensburger Polizei einen Tipp von französischen Kollegen, die zuvor einen verschlüsselten Messenger-Chat gehackt hatten. Dieser enthielt einen brisante Bestellung: Drei Personen aus Regensburg orderten über neun Kilo Heroin und mehrere Kilo Amphetamin.

Ein Teil der Waffen, die bei den Durchsuchungen am Donnerstag sicher gestellt wurden.

Ein Teil der Waffen, die bei den Durchsuchungen am Donnerstag sicher gestellt wurden. © Foto: Kripo Regensburg

Die Oberpfälzer Polizei identifizierte das Trio, das sich aber die meiste Zeit in Tschechien und der Ukraine aufhielt. Über sie wurden die Ermittler auf einen Zwischenhändler aufmerksam, den Nittendorfer, der die Ware über weitere Mittelsmänner an die Heroinabhängigen in Regensburg verkaufte. "100 Euro benötigt einer am Tag, um seine Sucht finanzieren zu können", erklärte Kriminaldirektor Robert Fuchs.

Auch der "Zwischenmann" aus Nittendorf wurde festgenommen. Alle Beteiligten haben laut Polizeipräsidium bereits jede Menge Straftaten auf dem Kerbholz. Einer der Haupttäter sei 2020 sogar erst eine Woche aus dem Knast raus gewesen, als er mit seinen beiden Kumpanen die gewaltige Ladung an Heroin per Messenger bestellte.


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