Scheidende Neumarkter Stadträtin: "Sofa muss noch warten"

2.5.2020, 11:23 Uhr
Scheidende Neumarkter Stadträtin:

© Foto: Günter Distler

Zwei Anliegen hat sie stets engagiert vertreten: Den Tierschutz, schon vor dem Einzug in den Stadtrat war sie stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins, sowie Kultur und Bildung, für die Laiendarstellerin und mittlerweile pensionierte Lehrerin Herzensangelegenheiten.

Als Schulreferentin habe sie gemerkt, wie wichtig dieses Bindeglied zwischen Schulen, Verwaltung und Stadtrat ist. "Oft hakt es nur, weil man die gegenseitigen Abläufe nicht kennt, nicht weiß wie der andere tickt." Dass im Haushalt genehmigte Mittel abgerufen werden müssen oder Schule mehr ist als Klassenzimmer. "In einer Schule mussten etwa die Eltern auf den Treppenstufen warten." Jetzt gibt es dort eine Sitzgelegenheit.

"Es sind viele Kleinigkeiten, die man erreicht", sagt Hoerkens. Etwa den Zebrastreifen vom Stadtpark zur Mädchenrealschule oder Parkplätze in der EFA-Straße, damit keine Autos in den Feuerwehreinfahrten stehen. Beides konkrete Verbesserungen - möglich mit Verbündeten, hier dem Verkehrsreferenten Bierschneider.

Das sind die schönen Seiten, doch es gibt auch nervige Elemente. "Ich finde die Profilierung so schlimm, Das ist oft so primitiv." Und dann noch der harte Konfrontationskurs von Flitz: "Alle Prozesse werden in die Länge gezogen."

Trotzdem hätte sie Lust gehabt, weiter zu machen. "Im Nachhinein betrachtet war es ein Fehler, auf dem letzten Platz der FDP-Liste zu kandidieren", gesteht Hoerkens ein. Ihr Kalkül: Mit vielen persönlichen Stimmen die gesamte Liste zu pushen, so dass es für mindestens zwei Sitze reicht. Der Plan ging bekanntermaßen nicht auf. Auch Peter Fuhrmann wird ein Einzelkämpfer sein.

Angst vor Langeweile hat sie nicht: Hoerkens ist ehrenamtliche Notfallseelsorgerin, leitet eine Yoga-Gruppe und spielt weiterhin Theater "Das Sofakissen muss noch warten."

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